Bundesverfassung
der Schweizerischen Eidgenossenschaft


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Art. 196 Übergangsbestimmungen gemäss Bundesbeschluss vom 18. Dezember 1998 über eine neue Bundesverfassung 138

1. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 84 (Al­pen­que­ren­der Tran­sit­ver­kehr)

Die Ver­la­ge­rung des Gü­ter­tran­sit­ver­kehrs auf die Schie­ne muss zehn Jah­re nach der An­nah­me der Volks­i­ni­tia­ti­ve zum Schutz des Al­pen­ge­bie­tes vor dem Tran­sit­ver­kehr ab­ge­schlos­sen sein.

2. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 85 (Pau­scha­le Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be)

1 Der Bund er­hebt für die Be­nüt­zung der dem all­ge­mei­nen Ver­kehr ge­öff­ne­ten Stras­sen auf in- und aus­län­di­schen Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von je über 3,5 t ei­ne jähr­li­che Ab­ga­be.

2 Die­se Ab­ga­be be­trägt:

Fr.

a.
für Last­wa­gen und Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge von
über 3,5 bis 12 t

650

über 12 bis 18 t

2000

über 18 bis 26 t

3000

über 26 t

4000

b.
für An­hän­ger von
über 3,5 bis 8 t

650

über 8 bis 10 t

1500

über 10 t

2000

c.
für Ge­sell­schafts­wa­gen

650

3 Die Ab­ga­be­sät­ze kön­nen in der Form ei­nes Bun­des­ge­set­zes an­ge­passt wer­den, so­fern die Stras­sen­ver­kehrs­kos­ten dies recht­fer­ti­gen.

4 Aus­ser­dem kann der Bun­des­rat die Ta­rif­ka­te­go­rie ab 12 t nach Ab­satz 2 auf dem Ver­ord­nungs­weg an all­fäl­li­ge Än­de­run­gen der Ge­wichts­ka­te­go­ri­en im Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz vom 19. De­zem­ber 1958139 an­pas­sen.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt für Fahr­zeu­ge, die nicht das gan­ze Jahr in der Schweiz im Ver­kehr ste­hen, ent­spre­chend ab­ge­stuf­te Ab­ga­be­sät­ze; er be­rück­sich­tigt den Er­he­bungs­auf­wand.

6 Der Bun­des­rat re­gelt den Voll­zug. Er kann für be­son­de­re Fahr­zeug­ka­te­go­ri­en die An­sät­ze im Sin­ne von Ab­satz 2 fest­le­gen, be­stimm­te Fahr­zeu­ge von der Ab­ga­be be­frei­en und Son­der­re­ge­lun­gen tref­fen, ins­be­son­de­re für Fahr­ten im Grenz­be­reich. Da­durch dür­fen im Aus­land im­ma­tri­ku­lier­te Fahr­zeu­ge nicht bes­ser ge­stellt wer­den als schwei­ze­ri­sche. Der Bun­des­rat kann für Über­tre­tun­gen Bus­sen vor­se­hen. Die Kan­to­ne zie­hen die Ab­ga­be für die im In­land im­ma­tri­ku­lier­ten Fahr­zeu­ge ein.

7 Auf dem Weg der Ge­setz­ge­bung kann ganz oder teil­wei­se auf die­se Ab­ga­be ver­zich­tet wer­den.

8 Die­se Be­stim­mung gilt bis zum In­kraft­tre­ten des Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 1997140.

3. Über­gangs­be­stim­mun­gen zu Art. 86 (Ver­wen­dung von Ab­ga­ben für Auf­ga­ben und Auf­wen­dun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Stras­sen­ver­kehr), Art. 87 (Ei­sen­bah­nen und wei­te­re Ver­kehrs­trä­ger) und Art. 87a (Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur)141

1 Die Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te um­fas­sen die Neue Ei­sen­bahn-Al­pen­trans­ver­sa­le (NE­AT), BAHN 2000, den An­schluss der Ost- und West­schweiz an das eu­ro­päi­sche Ei­sen­bahn-Hoch­leis­tungs­netz so­wie die Ver­bes­se­rung des Lärm­schut­zes ent­lang der Ei­sen­bahn­stre­cken durch ak­ti­ve und pas­si­ve Mass­nah­men.

2 Bis zum Ab­schluss von Ver­zin­sung und Rück­zah­lung der Be­vor­schus­sung des Fonds nach Ar­ti­kel 87a Ab­satz 2 wer­den die Mit­tel nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 Buch­sta­be e statt dem Fonds nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 der Spe­zi­al­fi­nan­zie­rung Stras­sen­ver­kehr nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 4 gut­ge­schrie­ben.142

2bis Der Bun­des­rat kann die Mit­tel nach Ab­satz 2 bis zum 31. De­zem­ber 2018 zur Fi­nan­zie­rung der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur und an­sch­lies­send zur Ver­zin­sung und zur Rück­zah­lung der Be­vor­schus­sung des Fonds nach Ar­ti­kel 87a Ab­satz 2 ver­wen­den. Die Mit­tel be­rech­nen sich nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 Buch­sta­be e.143

2ter Der Pro­zent­satz nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 Buch­sta­be f gilt zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung. Da­vor be­trägt er 5 Pro­zent.144

3 Die Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te nach Ab­satz 1 wer­den über den Fonds nach Ar­ti­kel 87a Ab­satz 2 fi­nan­ziert.145

4 Die vier Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te ge­mä­ss Ab­satz 1 wer­den in der Form von Bun­des­ge­set­zen be­schlos­sen. Für je­des Gross­pro­jekt als Gan­zes sind Be­darf und Aus­füh­rungs­rei­fe nach­zu­wei­sen. Beim NE­AT-Pro­jekt bil­den die ein­zel­nen Bau­pha­sen Be­stand­teil des Bun­des­ge­set­zes. Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt die er­for­der­li­chen Mit­tel mit Ver­pflich­tungs­kre­di­ten. Der Bun­des­rat ge­neh­migt die Bau­e­tap­pen und be­stimmt den Zeit­plan.

5 Die­se Be­stim­mung gilt bis zum Ab­schluss der Bau­ar­bei­ten und der Fi­nan­zie­rung (Rück­zah­lung der Be­vor­schus­sung) der in Ab­satz 1 er­wähn­ten Ei­sen­bahn­gross­pro­jek­te.

4. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 90 (Kern­ener­gie)

Bis zum 23. Sep­tem­ber 2000 wer­den kei­ne Rah­men‑, Bau‑, In­be­trieb­nah­me- oder Be­triebs­be­wil­li­gun­gen für neue Ein­rich­tun­gen zur Er­zeu­gung von Kern­ener­gie er­teilt.

5. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 95 (Pri­vat­wirt­schaft­li­che Er­werbs­tä­tig­keit)

Bis zum Er­lass ei­ner Bun­des­ge­setz­ge­bung sind die Kan­to­ne zur ge­gen­sei­ti­gen An­er­ken­nung von Aus­bil­dungs­ab­schlüs­sen ver­pflich­tet.

6. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 102 (Lan­des­ver­sor­gung)

1 Der Bund stellt die Ver­sor­gung des Lan­des mit Brot­ge­trei­de und Back­mehl si­cher.

2 Die­se Über­gangs­be­stim­mung bleibt längs­tens bis zum 31. De­zem­ber 2003 in Kraft.

7. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 103 (Struk­tur­po­li­tik)

Die Kan­to­ne kön­nen wäh­rend längs­tens zehn Jah­ren ab In­kraft­tre­ten der Ver­fas­sung be­ste­hen­de Re­ge­lun­gen bei­be­hal­ten, wel­che zur Si­che­rung der Exis­tenz be­deu­ten­der Tei­le ei­nes be­stimm­ten Zweigs des Gast­ge­wer­bes die Er­öff­nung von Be­trie­ben vom Be­dürf­nis ab­hän­gig ma­chen.

8.146

9. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 110 Abs. 3 (Bun­des­fei­er­tag)

1 Bis zum In­kraft­tre­ten der ge­än­der­ten Bun­des­ge­setz­ge­bung re­gelt der Bun­des­rat die Ein­zel­hei­ten.

2 Der Bun­des­fei­er­tag wird der Zahl der Fei­er­ta­ge nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 1964147 nicht an­ge­rech­net.

10.148

11. Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 113 (Be­ruf­li­che Vor­sor­ge)

Ver­si­cher­te, die zur Ein­tritts­ge­ne­ra­ti­on ge­hö­ren und des­we­gen nicht über die vol­le Bei­trags­zeit ver­fü­gen, sol­len je nach Hö­he ih­res Ein­kom­mens in­nert 10 bis 20 Jah­ren nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes den ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­schutz er­hal­ten.

12.149

13.150 Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 128 (Dau­er der Steu­e­rer­he­bung)

Die Be­fug­nis zur Er­he­bung der di­rek­ten Bun­des­steu­er ist bis En­de 2035 be­fris­tet.

14.151 Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 130 (Mehr­wert­steu­er)152

1 Die Be­fug­nis zur Er­he­bung der Mehr­wert­steu­er ist bis En­de 2035 be­fris­tet.153

2 Zur Si­che­rung der Fi­nan­zie­rung der In­va­li­den­ver­si­che­rung hebt der Bun­des­rat die Mehr­wert­steu­er­sät­ze vom 1. Ja­nu­ar 2011 bis 31. De­zem­ber 2017 wie folgt an: …

3 Der Er­trag aus der An­he­bung nach Ab­satz 2 wird voll­um­fäng­lich dem Aus­gleichs­fonds der In­va­li­den­ver­si­che­rung zu­ge­wie­sen.154

4 Zur Si­che­rung der Fi­nan­zie­rung der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur hebt der Bun­des­rat die Steu­er­sät­ze nach Ar­ti­kel 25 des Mehr­wert­steu­er­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 2009155 ab 1. Ja­nu­ar 2018 um 0,1 Pro­zent­punkt an, im Fall ei­ner Ver­län­ge­rung der Frist ge­mä­ss Ab­satz 1 bis längs­tens 31. De­zem­ber 2030.156

5 Der Er­trag aus der An­he­bung nach Ab­satz 4 wird voll­um­fäng­lich dem Fonds nach Ar­ti­kel 87a zu­ge­wie­sen.157

15.158

16.159

138 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 3. März 2002, in Kraft seit 3. März 2002 (BB vom 5. Okt. 2001, BRB vom 26. April 2002 – AS 2002 885; BBl 2000 2453; 20011183, 5731; 2002 3690).

139 SR 741.01

140 SR 641.81

141 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 12. Fe­br. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (BB vom 30. Sept. 2016, BRB vom 10. Nov. 2016 – AS 20176731; BBl 2015 2065; 2016 7587; 2017 3387).

142 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 12. Fe­br. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (BB vom 30. Sept. 2016, BRB vom 10. Nov. 2016 – AS 20176731; BBl 2015 2065; 2016 7587; 2017 3387).

143 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 12. Fe­br. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (BB vom 30. Sept. 2016, BRB vom 10. Nov. 2016 – AS 20176731; BBl 2015 2065; 2016 7587; 2017 3387).

144 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 12. Fe­br. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (BB vom 30. Sept. 2016, BRB vom 10. Nov. 2016 – AS 20176731; BBl 2015 2065; 2016 7587; 2017 3387).

145 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 9. Fe­br. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (BB vom 20. Ju­ni 2013, BRB vom 13. Mai 2014, BRB vom 2. Ju­ni 2014, BRB vom 6. Ju­ni 2014 – AS 2015645; BBl 20106637; 2012 1577; 2013 4725, 6518; 2014 4113, 4117).

146 Art. 106 hat seit dem 11. März 2012 ei­ne neue Fas­sung.

147 SR 822.11

148 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (BB vom 3. Okt. 2003, BRB vom 26. Jan. 2005, BRB vom 7. Nov. 2007 – AS 20075765; BBl 2002 2291; 2003 6591; 2005951).

149 Art. 126 hat seit dem 2. Dez. 2001 ei­ne neue Fas­sung.

150 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 4. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (BB vom 16. Ju­ni 2017, BRB vom 13. Fe­br. 2019 – AS 2019 769; BBl 2016 6221; 2017 4205; 20182761).

151 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (BB vom 19. März 2004, BRB vom 26. Jan. 2005, BRB vom 2. Fe­br. 2006 – AS 2006 1057; BBl 2003 1531; 20041363; 2005 951).

152 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (BB vom 13. Ju­ni 2008 und vom 12. Ju­ni 2009, BRB vom 7. Sept. 2010 – AS 2010 3821; BBl 20054623; 2008 5241; 20094371, 4377, 4379, 8719).

153 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 4. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (BB vom 16. Ju­ni 2017, BRB vom 13. Fe­br. 2019 – AS 2019 769; BBl 2016 6221; 2017 4205; 20182761).

154 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (BB vom 13. Ju­ni 2008 und vom 12. Ju­ni 2009, BRB vom 7. Sept. 2010 – AS 2010 3821; BBl 20054623; 2008 5241; 20094371, 4377, 4379, 8719).

155 SR 641.20

156 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 9. Fe­br. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (BB vom 20. Ju­ni 2013, BRB vom 13. Mai 2014, BRB vom 2. Ju­ni 2014, BRB vom 6. Ju­ni 2014 – AS 2015645; BBl 20106637; 2012 1577; 2013 4725, 6518; 2014 4113, 4117).

157 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 9. Fe­br. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (BB vom 20. Ju­ni 2013, BRB vom 13. Mai 2014, BRB vom 2. Ju­ni 2014, BRB vom 6. Ju­ni 2014 – AS 2015645; BBl 20106637; 2012 1577; 2013 4725, 6518; 2014 4113, 4117).

158 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 4. März 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (BB vom 16. Ju­ni 2017, BRB vom 13. Fe­br. 2019 – AS 2019 769; BBl 2016 6221, 2017 4205; 20182761).

159 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (BB vom 3. Okt. 2003, BRB vom 26. Jan. 2005, BRB vom 7. Nov. 2007 – AS 20075765; BBl 2002 2291; 2003 6591; 2005951).

BGE

149 II 290 (9C_698/2022) from 21. Juni 2023
Regeste: Art. 957 ff., Art. 958c Abs. 1 Ziff. 7 OR; Art. 10 ff., Art. 18 Abs. 1, Art. 19 Abs. 1, Art. 24 Abs. 1 und 6 lit. b, Art. 70 Abs. 1 MWSTG 2009; Wesen und Grenzen einer Entgeltsminderung. Ob eine oder zwei (Haupt-)Leistungen vorliegen (E. 2), ist anhand objektiver wirtschaftlicher Überlegungen zu klären. Von Bedeutung ist dabei auch das Handelsrecht (E. 3.3). Produktionskosten, die ein Forstunternehmen an die Urproduzenten weiterbelastet und von diesen im Gegenzug Holz "ab Stock" bezieht, stellen keine Entgeltsminderung dar; sie sind als eigenständige Leistung zu versteuern (E. 3.4 und 3.5).

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