Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge

vom 25. Juni 1982 (Stand am 26. September 2020)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 86a Datenbekanntgabe

1So­fern kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht, dür­fen Da­ten im Ein­zel­fall und auf schrift­li­ches und be­grün­de­tes Ge­such hin be­kannt ge­ge­ben wer­den an:

a.
So­zi­al­hil­fe­be­hör­den, wenn sie für die Fest­set­zung, Än­de­rung oder Rück­for­de­rung von Leis­tun­gen be­zie­hungs­wei­se für die Ver­hin­de­rung un­ge­recht­fer­tig­ter Be­zü­ge er­for­der­lich sind;
b.
Zi­vil­ge­rich­te, wenn sie für die Be­ur­tei­lung ei­nes fa­mi­li­en- oder erbrecht­li­chen Streit­fal­les er­for­der­lich sind;
c.
Straf­ge­rich­te und Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn sie für die Ab­klä­rung ei­nes Ver­bre­chens oder ei­nes Ver­ge­hens er­for­der­lich sind;
d.
Be­trei­bungs­äm­ter, nach den Ar­ti­keln 91, 163 und 222 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 18892 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs;
e.
Steu­er­be­hör­den, wenn sie sich auf die Aus­rich­tung von Leis­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge be­zie­hen und für die An­wen­dung der Steu­er­ge­set­ze er­for­der­lich sind;
f.3
die Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­den nach Ar­ti­kel 448 Ab­satz 4 ZGB4;
g.5

2So­fern kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht, dür­fen Da­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den an:

a.
an­de­re mit der Durch­füh­rung so­wie der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Or­ga­ne, wenn sie für die Er­fül­lung der ih­nen nach die­sem Ge­setz über­tra­ge­nen Auf­ga­ben er­for­der­lich sind;
b.
Or­ga­ne ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung, wenn sich ei­ne Pflicht zur Be­kannt­ga­be aus ei­nem Bun­des­ge­setz er­gibt;
bbis.6 Or­ga­ne ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung für die Zu­wei­sung oder Ve­ri­fi­zie­rung der Ver­si­cher­ten­num­mer der AHV;
c.
die für die Quel­len­steu­er zu­stän­di­gen Be­hör­den, nach den Ar­ti­keln 88 und 100 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19907 über die di­rek­te Bun­des­steu­er so­wie den ent­spre­chen­den kan­to­na­len Be­stim­mun­gen;
d.
Or­ga­ne der Bun­des­sta­tis­tik, nach dem Bun­des­sta­tis­tik­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 19928;
e.
Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn es die An­zei­ge oder die Ab­wen­dung ei­nes Ver­bre­chens er­for­dert;
f.9
die IV-Stel­le zur Frü­her­fas­sung nach Ar­ti­kel 3b IVG10 oder im Rah­men der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit nach Ar­ti­kel 68bis IVG und an die pri­va­ten Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 68bis Ab­satz 1 Buch­sta­be b IVG;
g.11 den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB) oder die Si­cher­heits­or­ga­ne der Kan­to­ne zu­han­den des NDB, wenn ei­ne kon­kre­te Be­dro­hung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 201512 ge­ge­ben ist.

3Da­ten dür­fen auch der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de im Rah­men des Mel­de­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 19 des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 196513 über die Ver­rech­nungs­steu­er be­kannt ge­ge­ben wer­den.

4Da­ten, die von all­ge­mei­nem In­ter­es­se sind und sich auf die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes be­zie­hen, dür­fen ver­öf­fent­licht wer­den. Die An­ony­mi­tät der Ver­si­cher­ten muss ge­wahrt blei­ben.

5In den üb­ri­gen Fäl­len dür­fen Da­ten an Drit­te wie folgt be­kannt ge­ge­ben wer­den:

a.
nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten, so­fern die Be­kannt­ga­be ei­nem über­wie­gen­den In­ter­es­se ent­spricht;
b.
Per­so­nen­da­ten, so­fern die be­trof­fe­ne Per­son im Ein­zel­fall schrift­lich ein­ge­wil­ligt hat oder, wenn das Ein­ho­len der Ein­wil­li­gung nicht mög­lich ist, die­se nach den Um­stän­den als im In­ter­es­se des Ver­si­cher­ten vor­aus­ge­setzt wer­den darf.

6Es dür­fen nur die Da­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den, wel­che für den in Fra­ge ste­hen­den Zweck er­for­der­lich sind.

7Der Bun­des­rat re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Be­kannt­ga­be und die In­for­ma­ti­on der be­trof­fe­nen Per­son.

8Die Da­ten wer­den in der Re­gel schrift­lich und kos­ten­los be­kannt ge­ge­ben. Der Bun­des­rat kann die Er­he­bung ei­ner Ge­bühr vor­se­hen, wenn be­son­ders auf­wen­di­ge Ar­bei­ten er­for­der­lich sind.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG von 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2689; BBl 2000 255).
2 SR 281.1
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 27 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 2006 7001).
4 SR 210
5 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 16 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).
7 SR 642.11
8 SR 431.01
9 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 6. Okt. 2006 (5. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5129; BBl 2005 4459).
10 SR 831.20
11 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 16 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).
12 SR 121
13 SR 642.21

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback