Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Bundesgesetz
über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-
und Invalidenvorsorge
(BVG)

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Juli 2021)

Art. 51a Aufgaben des obersten Organs der Vorsorgeeinrichtung 159

1 Das obers­te Or­gan der Vor­sor­ge­ein­rich­tung nimmt die Ge­samt­lei­tung der Vor­sor­ge­ein­rich­tung wahr, sorgt für die Er­fül­lung der ge­setz­li­chen Auf­ga­ben, be­stimmt die stra­te­gi­schen Zie­le und Grund­sät­ze der Vor­sor­ge­ein­rich­tung so­wie die Mit­tel zu de­ren Er­fül­lung. Es legt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Vor­sor­ge­ein­rich­tung fest, sorgt für ih­re fi­nan­zi­el­le Sta­bi­li­tät und über­wacht die Ge­schäfts­füh­rung.

2 Es nimmt die fol­gen­den, un­über­trag­ba­ren und un­ent­zieh­ba­ren Auf­ga­ben wahr:

a.
Fest­le­gung des Fi­nan­zie­rungs­sys­tems;
b.
Fest­le­gung von Leis­tungs­zie­len und Vor­sor­ge­plä­nen so­wie der Grund­sät­ze für die Ver­wen­dung der frei­en Mit­tel;
c.
Er­lass und Än­de­rung von Re­gle­men­ten;
d.
Er­stel­lung und Ge­neh­mi­gung der Jah­res­rech­nung;
e.
Fest­le­gung der Hö­he des tech­ni­schen Zins­sat­zes und der üb­ri­gen tech­ni­schen Grund­la­gen;
f.
Fest­le­gung der Or­ga­ni­sa­ti­on;
g.
Aus­ge­stal­tung des Rech­nungs­we­sens;
h.
Be­stim­mung des Ver­si­cher­ten­krei­ses und Si­cher­stel­lung ih­rer In­for­ma­ti­on;
i.
Si­cher­stel­lung der Erst­aus­bil­dung und Wei­ter­bil­dung der Ar­beit­neh­mer- und Ar­beit­ge­ber­ver­tre­ter;
j.
Er­nen­nung und Ab­be­ru­fung der mit der Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ten Per­so­nen;
k.
Wahl und Ab­be­ru­fung des Ex­per­ten für be­ruf­li­che Vor­sor­ge und der Re­vi­si­ons­stel­le;
l.
Ent­scheid über die gan­ze oder teil­wei­se Rück­de­ckung der Vor­sor­ge­ein­rich­tung und über den all­fäl­li­gen Rück­ver­si­che­rer;
m.
Fest­le­gung der Zie­le und der Grund­sät­ze der Ver­mö­gens­ver­wal­tung so­wie der Durch­füh­rung und Über­wa­chung des An­la­ge­pro­zes­ses;
n.
pe­ri­odi­sche Über­prü­fung der mit­tel- und lang­fris­ti­gen Über­ein­stim­mung zwi­schen der An­la­ge des Ver­mö­gens und den Ver­pflich­tun­gen;
o.
Fest­le­gung der Vor­aus­set­zun­gen für den Rück­kauf von Leis­tun­gen;
p.
bei Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten Fest­le­gung des Ver­hält­nis­ses zu den an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­ben­den und der Vor­aus­set­zun­gen für die Un­ter­stel­lung wei­te­rer Ar­beit­ge­ber.

3 Das obers­te Or­gan der Vor­sor­ge­ein­rich­tung kann die Vor­be­rei­tung und die Aus­füh­rung sei­ner Be­schlüs­se oder die Über­wa­chung von Ge­schäf­ten Aus­schüs­sen oder ein­zel­nen Mit­glie­dern zu­wei­sen. Es sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­richt­er­stat­tung an sei­ne Mit­glie­der.

4 Es ent­schei­det über ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung sei­ner Mit­glie­der für die Teil­nah­me an Sit­zun­gen und Schu­lungs­kur­sen.

5 Bei Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen in Form ei­ner Ge­nos­sen­schaft kann die Ver­wal­tung die Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1–4 wahr­neh­men, so­weit die­se Auf­ga­ben nicht nach Ar­ti­kel 879 OR160 zu den un­über­trag­ba­ren Be­fug­nis­sen der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ge­hö­ren.

6 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 50 Ab­satz 2 zwei­ter Satz.

159 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2010 (Fi­nan­zie­rung von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2012, mit Aus­nah­me von Abs. 6, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2011 3385, 2013 2253; BBl 2008 8411).

160 SR 220