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Bundesgesetz
über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-
und Invalidenvorsorge
(BVG)

vom 25. Juni 1982 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 76 Vergehen 291

1 So­fern nicht ein mit schwe­re­rer Stra­fe be­droh­tes Ver­ge­hen oder Ver­bre­chen des Straf­ge­setz­bu­ches292 vor­liegt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft, wer:

a.
durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se für sich oder einen an­de­ren ei­ne Leis­tung der Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder des Si­cher­heits­fonds er­wirkt, die ihm nicht zu­kommt;
b.
sich durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se der Bei­trags­pflicht ge­gen­über ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder dem Si­cher­heits­fonds ent­zieht;
c.
als Ar­beit­ge­ber ei­nem Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge vom Lohn ab­zieht und sie dem vor­ge­se­he­nen Zweck ent­frem­det;
d.
die Schwei­ge­pflicht ver­letzt oder bei der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes sei­ne Stel­lung als Or­gan oder Funk­tio­när zum Nach­teil Drit­ter oder zum ei­ge­nen Vor­teil miss­braucht;
e.
als In­ha­ber oder Mit­glied ei­ner Re­vi­si­ons­stel­le oder als an­er­kann­ter Ex­per­te für be­ruf­li­che Vor­sor­ge die ge­setz­li­chen Pflich­ten in gro­ber Wei­se ver­letzt;
f.
un­zu­läs­si­ge Ei­gen­ge­schäf­te tä­tigt, ge­gen die Of­fen­le­gung ver­stösst, in­dem er un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht, oder sonst in gro­ber Wei­se ge­gen die In­ter­es­sen der Vor­sor­ge­ein­rich­tung han­delt;
g.
Ver­mö­gens­vor­tei­le oder Re­tro­zes­sio­nen im Zu­sam­men­hang mit der Ver­mö­gens­ver­wal­tung nicht of­fen­legt oder für sich ein­be­hält, die nicht aus­drück­lich im Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­auf­trag als Ent­schä­di­gung be­zif­fert sind; oder
h.
als Mit­glied des obers­ten Or­gans oder als mit der Ge­schäfts­füh­rung be­trau­te Per­son ei­ner den Ar­ti­keln 71a und 71b un­ter­stell­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tung die Stimmpf­licht oder die Of­fen­le­gungs­pflicht nach die­sen Ar­ti­keln ver­letzt.

2 Nimmt der Tä­ter die Mög­lich­keit der Ver­wirk­li­chung ei­ner Tat nach Ab­satz 1 Buch­sta­be h le­dig­lich in Kauf, so macht er sich nach die­ser Be­stim­mung nicht straf­bar.

291 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

292 SR 311.0