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Bundesgesetz
über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-
und Invalidenvorsorge
(BVG)

Art. 51a Aufgaben des obersten Organs der Vorsorgeeinrichtung 180

1 Das oberste Organ der Vorsorgeeinrichtung nimmt die Gesamtleitung der Vorsorgeeinrichtung wahr, sorgt für die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben, bestimmt die strategischen Ziele und Grundsätze der Vorsorgeeinrichtung sowie die Mittel zu deren Erfüllung. Es legt die Organisation der Vorsorgeeinrichtung fest, sorgt für ihre finanzielle Stabilität und überwacht die Geschäftsführung.

2 Es nimmt die folgenden, unübertragbaren und unentziehbaren Aufgaben wahr:

a.
Fest­le­gung des Fi­nan­zie­rungs­sys­tems;
b.
Fest­le­gung von Leis­tungs­zie­len und Vor­sor­ge­plä­nen so­wie der Grund­sät­ze für die Ver­wen­dung der frei­en Mit­tel;
c.
Er­lass und Än­de­rung von Re­gle­men­ten;
d.
Er­stel­lung und Ge­neh­mi­gung der Jah­res­rech­nung;
e.
Fest­le­gung der Hö­he des tech­ni­schen Zins­sat­zes und der üb­ri­gen tech­ni­schen Grund­la­gen;
f.
Fest­le­gung der Or­ga­ni­sa­ti­on;
g.
Aus­ge­stal­tung des Rech­nungs­we­sens;
h.
Be­stim­mung des Ver­si­cher­ten­krei­ses und Si­cher­stel­lung ih­rer In­for­ma­ti­on;
i.
Si­cher­stel­lung der Erst­aus­bil­dung und Wei­ter­bil­dung der Ar­beit­neh­mer- und Ar­beit­ge­ber­ver­tre­ter;
j.
Er­nen­nung und Ab­be­ru­fung der mit der Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ten Per­so­nen;
k.
Wahl und Ab­be­ru­fung des Ex­per­ten für be­ruf­li­che Vor­sor­ge und der Re­vi­si­ons­stel­le;
l.
Ent­scheid über die gan­ze oder teil­wei­se Rück­de­ckung der Vor­sor­ge­ein­rich­tung und über den all­fäl­li­gen Rück­ver­si­che­rer;
m.
Fest­le­gung der Zie­le und der Grund­sät­ze der Ver­mö­gens­ver­wal­tung so­wie der Durch­füh­rung und Über­wa­chung des An­la­ge­pro­zes­ses;
n.
pe­ri­odi­sche Über­prü­fung der mit­tel- und lang­fris­ti­gen Über­ein­stim­mung zwi­schen der An­la­ge des Ver­mö­gens und den Ver­pflich­tun­gen;
o.
Fest­le­gung der Vor­aus­set­zun­gen für den Rück­kauf von Leis­tun­gen;
p.
bei Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten Fest­le­gung des Ver­hält­nis­ses zu den an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­ben­den und der Vor­aus­set­zun­gen für die Un­ter­stel­lung wei­te­rer Ar­beit­ge­ber.

3 Das obers­te Or­gan der Vor­sor­ge­ein­rich­tung kann die Vor­be­rei­tung und die Aus­füh­rung sei­ner Be­schlüs­se oder die Über­wa­chung von Ge­schäf­ten Aus­schüs­sen oder ein­zel­nen Mit­glie­dern zu­wei­sen. Es sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­richt­er­stat­tung an sei­ne Mit­glie­der.

4 Es ent­schei­det über ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung sei­ner Mit­glie­der für die Teil­nah­me an Sit­zun­gen und Schu­lungs­kur­sen.

5 Bei Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen in Form ei­ner Ge­nos­sen­schaft kann die Ver­wal­tung die Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1–4 wahr­neh­men, so­weit die­se Auf­ga­ben nicht nach Ar­ti­kel 879 OR181 zu den un­über­trag­ba­ren Be­fug­nis­sen der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ge­hö­ren.

6 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 50 Ab­satz 2 zwei­ter Satz.

180 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2010 (Fi­nan­zie­rung von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2012, mit Aus­nah­me von Abs. 6, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2011 3385, 2013 2253; BBl 2008 8411).

181 SR 220