Bundesgesetz
über die berufliche Alters-, Hinterlassenen-
und Invalidenvorsorge
(BVG)


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Art. 76 Vergehen 313

1 So­fern nicht ei­ne mit schwe­re­rer Stra­fe be­droh­te straf­ba­re Hand­lung des Straf­ge­setz­buchs314 vor­liegt, wird mit Geld­stra­fe be­straft, wer:

a.
durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se für sich oder einen an­de­ren ei­ne Leis­tung der Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder des Si­cher­heits­fonds er­wirkt, die ihm nicht zu­kommt;
b.
sich durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se der Bei­trags­pflicht ge­gen­über ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder dem Si­cher­heits­fonds ent­zieht;
c.
als Ar­beit­ge­ber ei­nem Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge vom Lohn ab­zieht und sie dem vor­ge­se­he­nen Zweck ent­frem­det;
d.
die Schwei­ge­pflicht ver­letzt oder bei der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes sei­ne Stel­lung als Or­gan oder Funk­tio­när zum Nach­teil Drit­ter oder zum ei­ge­nen Vor­teil miss­braucht;
e.
als In­ha­ber oder Mit­glied ei­ner Re­vi­si­ons­stel­le oder als an­er­kann­ter Ex­per­te für be­ruf­li­che Vor­sor­ge die Pflich­ten nach den Ar­ti­keln 52c und 52e in gro­ber Wei­se ver­letzt;
f.
un­zu­läs­si­ge Ei­gen­ge­schäf­te tä­tigt, ge­gen die Of­fen­le­gungs­pflicht ver­stösst, in­dem er un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht, oder sonst in gro­ber Wei­se ge­gen die In­ter­es­sen der Vor­sor­ge­ein­rich­tung han­delt;
g.
Ver­mö­gens­vor­tei­le oder Re­tro­zes­sio­nen im Zu­sam­men­hang mit der Ver­mö­gens­ver­wal­tung nicht of­fen­legt oder für sich ein­be­hält, die nicht aus­drück­lich im Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­ver­trag als Ent­schä­di­gung be­zif­fert sind; oder
h.
als Mit­glied des obers­ten Or­gans oder als mit der Ge­schäfts­füh­rung be­trau­te Per­son ei­ner den Ar­ti­keln 71a und 71b un­ter­stell­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tung die Stimmpf­licht oder die Of­fen­le­gungs­pflicht nach die­sen Ar­ti­keln ver­letzt.

2 Nimmt der Tä­ter die Mög­lich­keit der Ver­wirk­li­chung ei­ner Tat nach Ab­satz 1 Buch­sta­be h le­dig­lich in Kauf, so macht er sich nach die­ser Be­stim­mung nicht straf­bar.

313 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 17. Dez. 2021 über die An­pas­sung des Ne­ben­straf­rechts an das ge­än­der­te Sank­tio­nen­recht, in Kraft seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 254; BBl 2018 2827).

314 SR 311.0

BGE

148 II 16 (1C_336/2021) from 3. März 2022
Regeste: Art. 86 BVG; Art. 4 lit. a BGÖ; Art. 26 Abs. 4 des Genfer Öffentlichkeits- und Datenschutzgesetzes vom 5. Oktober 2001 (LIPAD/GE); Gesuch um Zugang zum Sitzungsprotokoll der Verwaltungskommission der Personalvorsorgekasse des Kantons Genf über die Herabsetzung des technischen Zinssatzes und die Änderung der Sterblichkeitstabelle. Durch das Inkrafttreten des BGÖ wurde die Tragweite der Schweigepflicht gemäss Art. 86 BVG bundesrechtlich eingeschränkt; es handelt sich dabei nicht um eine Spezialbestimmung im Sinne von Art. 4 lit. a BGÖ. Art. 86 BVG schützt nur noch geheime Informationen, die unter einen Ausnahmetatbestand nach Art. 7 und 8 BGÖ fallen (E. 3.2-3.4). Art. 86 BVG steht dem Zugang zu Dokumenten im Sinne des Genfer Rechts (Art. 26 Abs. 4 LIPAD/GE) nicht entgegen (E. 3.1 und 3.5).

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