Bundesgesetz
über Massnahmen zur Wahrung
der inneren Sicherheit
(BWIS)

vom 21. März 1997 (Stand am 1. Januar 2021)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 21 Durchführung der Prüfung

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Prüf­be­hör­den, wel­che die Si­cher­heits­prü­fun­gen in Zu­sam­men­ar­beit mit dem NDB durch­füh­ren. Die Prüf­be­hör­den sind wei­sungs­un­ge­bun­den.30

2 Die Prüf­be­hör­de teilt der ge­prüf­ten Per­son das Er­geb­nis der Ab­klä­run­gen und ih­re Be­ur­tei­lung des Si­cher­heits­ri­si­kos mit. Die ge­prüf­te Per­son kann in­nert zehn Ta­gen Ein­sicht in die Prü­fungs­un­ter­la­gen neh­men und die Be­rich­ti­gung falscher Da­ten ver­lan­gen so­wie bei Ak­ten des Bun­des die Ent­fer­nung über­hol­ter Da­ten ver­lan­gen oder einen Be­strei­tungs­ver­merk an­brin­gen las­sen. Für die Ein­schrän­kung der Aus­kunft gilt Ar­ti­kel 9 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199231 über den Da­ten­schutz (DSG).32

3 Wird die Si­cher­heits­er­klä­rung nicht er­teilt oder mit Vor­be­hal­ten ver­se­hen, so kann die be­trof­fe­ne Per­son Be­schwer­de beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt füh­ren.33

4 Die Prüf­be­hör­de un­ter­brei­tet ih­re Be­ur­tei­lung des Si­cher­heits­ri­si­kos schrift­lich der ent­schei­den­den In­stanz, die für die Wahl oder die Über­tra­gung der Funk­ti­on zu­stän­dig ist. Die ent­schei­den­de In­stanz ist an die Be­ur­tei­lung der Prüf­be­hör­de nicht ge­bun­den. Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten bei den Si­cher­heits­prü­fun­gen nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 Buch­sta­be d.34

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Si­cher­heits­prü­fung, ins­be­son­de­re die Ein­sichts­rech­te der Be­trof­fe­nen und der er­nen­nen­den Be­hör­de, so­wie Auf­be­wah­rung, wei­te­re Ver­wen­dung und Lö­schung der Da­ten.35

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 16. Ju­li 2012 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841).

31 SR 235.1

32 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 16. Ju­li 2012 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841).

35 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 1 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

BGE

130 II 473 () from 13. Juli 2004
Regeste: Art. 29 Abs. 2 BV; Art. 4, 12, 19 VwVG; Art. 19 ff. BWIS; Art. 12 PSPV. Personensicherheitsprüfung, Tonaufzeichnung der persönlichen Befragung, schriftliche Protokollierung. Die Aufzählung der gemäss Art. 19 VwVG ergänzend und sinngemäss anwendbaren Bestimmungen des Bundeszivilprozesses ist abschliessend (E. 2). In Bezug auf die persönliche Befragung bei der Sicherheitsprüfung ist dem Anspruch des Betroffenen auf rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV) Genüge getan, wenn der wesentliche Inhalt des Gesprächs schriftlich festgehalten wird, der Befragte im Rahmen des Akteneinsichtsrechts Gelegenheit erhält, auch die u.a. als Beweismittel verwendbaren Tonbänder im ganzen Umfang und im Original zu hören, und er sich dazu uneingeschränkt äussern kann (E. 4). Es ist nicht erforderlich, das auf Tonträger gespeicherte Gespräch nachträglich noch in voller Länge und in seinem genauen Wortlaut in die schriftliche Form zu übertragen (E. 5).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden