Bundesgesetz
über Massnahmen zur Wahrung
der inneren Sicherheit
(BWIS)

vom 21. März 1997 (Stand am 1. Juni 2022)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 23q Elektronische Überwachung und Mobilfunklokalisierung

1 Zum Voll­zug der Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23l–23o kann fed­pol ei­ne elek­tro­ni­sche Über­wa­chung oder Lo­ka­li­sie­rung über Mo­bil­funk ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nes ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­ders an­ord­nen, wenn die im Rah­men der Mass­nah­men­voll­zugs­kon­trol­le bis­lang ge­trof­fe­nen Mass­nah­men er­folg­los ge­blie­ben sind oder der Mass­nah­men­voll­zug oh­ne Über­wa­chung oder Lo­ka­li­sie­rung aus­sichts­los wä­re oder über­mäs­sig er­schwert wür­de.

2 Ge­rä­te zur elek­tro­ni­schen Über­wa­chung kön­nen mit dem Kör­per der ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder des ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­ders fest ver­bun­den wer­den. Wird das Ge­rät mit dem Kör­per nicht fest ver­bun­den, so hat die Ge­fähr­de­rin oder der Ge­fähr­der es stän­dig und in be­triebs­be­rei­tem Zu­stand bei sich zu füh­ren. Die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Ge­räts darf nicht be­ein­träch­tigt wer­den.

3 Zur Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung kann die für den Voll­zug zu­stän­di­ge Be­hör­de die da­für er­for­der­li­chen Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 8 Buch­sta­be b des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 201661 be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs ein­for­dern. Die ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder der ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­der hat das Mo­bil­funk­ge­rät stän­dig so­wie ein­ge­schal­tet und in be­triebs­be­rei­tem Zu­stand bei sich zu füh­ren.

4 Die er­ho­be­nen Da­ten dür­fen nur zu den fol­gen­den Zwe­cken be­ar­bei­tet wer­den:

a.
zur Fest­stel­lung von Ver­stös­sen ge­gen Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln
23l–23o;
b.
zur straf­recht­li­chen Ver­fol­gung ei­nes Ver­bre­chens oder schwe­ren Ver­ge­hens ge­mä­ss dem an­wend­ba­ren Ver­fah­rens­recht;
c.
zur Ab­wehr ei­ner Ge­fähr­dung Drit­ter oder ei­ner schwe­ren Selbst­ge­fähr­dung;
d.
zur Prü­fung und Auf­recht­er­hal­tung der Funk­ti­ons­fä­hig­keit der tech­ni­schen Mit­tel.

5 Die im Rah­men der elek­tro­ni­schen Über­wa­chung er­ho­be­nen Da­ten müs­sen spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach Ab­schluss der Über­wa­chung ver­nich­tet wer­den, so­fern kein kon­kre­ter Grund zur An­nah­me be­steht, dass sie als Be­weis­mit­tel in ei­nem Straf­ver­fah­ren die­nen kön­nen.

6 Die für den Voll­zug der Mass­nah­me zu­stän­di­ge Be­hör­de legt fest, wel­che Per­so­nen die er­ho­be­nen Da­ten be­ar­bei­ten dür­fen, und trifft ge­eig­ne­te Mass­nah­men, um die Da­ten vor miss­bräuch­li­cher Ver­wen­dung zu schüt­zen.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden