Codice penale svizzero


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Art. 173233

1. De­lit­ti con­tro l’ono­re.

Dif­fa­ma­zio­ne

 

1. Chiun­que, co­mu­ni­can­do con un ter­zo, in­col­pa o ren­de so­spet­ta una per­so­na di con­dot­ta di­so­no­re­vo­le o di al­tri fat­ti che pos­sa­no nuo­ce­re al­la ri­pu­ta­zio­ne di lei,

chiun­que di­vul­ga una ta­le in­col­pa­zio­ne o un ta­le so­spet­to,

è pu­ni­to, a que­re­la di par­te, con una pe­na pe­cu­nia­ria.234

2. Il col­pe­vo­le non in­cor­re in al­cu­na pe­na se pro­va di ave­re det­to o di­vul­ga­to co­se ve­re op­pu­re pro­va di ave­re avu­to se­ri mo­ti­vi di con­si­de­rar­le ve­re in buo­na fe­de.

3. Il col­pe­vo­le non è am­mes­so a fa­re la pro­va del­la ve­ri­tà ed è pu­ni­bi­le se le im­pu­ta­zio­ni so­no sta­te pro­fe­ri­te o di­vul­ga­te sen­za che sia­no giu­sti­fi­ca­te dall’in­te­res­se pub­bli­co o da al­tro mo­ti­vo suf­fi­cien­te, pre­va­len­te­men­te nell’in­ten­to di fa­re del­la mal­di­cen­za, in par­ti­co­la­re quan­do si ri­fe­ri­sco­no al­la vi­ta pri­va­ta o al­la vi­ta di fa­mi­glia.

4. Se il col­pe­vo­le ri­trat­ta co­me non ve­ro quan­to ha det­to, può es­se­re pu­ni­to con pe­na at­te­nua­ta od an­da­re esen­te da ogni pe­na.

5. Se il col­pe­vo­le non ha fat­to la pro­va del­la ve­ri­tà del­le sue im­pu­ta­zio­ni o se le stes­se era­no con­tra­rie al­la ve­ri­tà o se il col­pe­vo­le le ha ri­trat­ta­te, il giu­di­ce ne dà at­to nel­la sen­ten­za o in al­tro do­cu­men­to.

233Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I del­la LF del 5 ott. 1950, in vi­go­re dal 5 gen. 1951 (RU 1951 1, 16; FF 1949 613).

234 Nuo­vo te­sto di par­te del per. giu­sta il n. II 1 del­la LF del 19 giu. 2015 (Mo­di­fi­ca del­la di­sci­pli­na del­le san­zio­ni), in vi­go­re dal 1° gen. 2018 (RU 2016 1249; FF 2012 4181).

BGE

148 IV 409 (6B_1287/2021) from 31. August 2022
Regeste: Art. 173 ff. StGB; Ehrverletzungen; Äusserungen gegenüber einem Rechtsanwalt. Die Bedeutung von Äusserungen, die ein Mandant gegenüber seinem Rechtsanwalt tätigt, ist nicht auf die gleiche Weise zu beurteilen wie die Bedeutung von Äusserungen, die gegenüber jeder anderen Drittperson gemacht werden. Um die freie und spontane Kommunikation zwischen Anwalt und Mandant nicht zu gefährden, erscheint es in einem solchen Kontext gerechtfertigt, eine Ehrverletzung nur mit Zurückhaltung zu bejahen. Dies kann der Fall sein, wenn die fraglichen Äusserungen keinen Bezug zu dem Fall haben, in dem der Anwalt tätig ist, und wenn sie letztlich nur darauf abzielen, die betreffende Person als Mensch verächtlich zu machen (E. 2).

149 IV 170 (6B_777/2022) from 16. März 2023
Regeste: Art. 10 und 17 EMRK; Art. 16 BV; Art. 261bis Abs. 4 StGB; Leugnung des Holocaust; diskriminierendes Motiv; Meinungsäusserungsfreiheit im Rahmen einer humoristischen Darbietung; Verbot des Rechtsmissbrauchs. Prüfung der Tatbestandsmerkmale von Art. 261bis Abs. 4 zweiter Satzteil StGB in Beachtung der Freiheit der Meinungsäusserung im Falle der Leugnung des Holocaust im Rahmen einer öffentlichen Aufführung durch einen Komiker, der in der Schweiz insbesondere wegen seiner zahlreichen ausländischen Vorstrafen wegen rassistischer, ethnischer und religiöser Diskriminierung bekannt ist (E. 1).

150 IV 292 (6B_1323/2023) from 11. März 2024
Regeste: Art. 261bis Abs. 1 StGB; Art. 10 EMRK; Art. 16 und 36 BV; Diskriminierung und Aufruf zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung; Einschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit. Begriffe der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität (E. 2.1.1). Die Bezeichnungen als "militante queere Person" ("militante queer") und als "dicke, militante Lesbe" ("grosse lesbienne militante"), die der Bezeichnung "die Schweizer Seele und der Schweizer Geist, in der grossen Tradition [...] von Jean-Jacques Rousseau" ("l'âme suisse et l'esprit suisse, dans la grande tradition [...] de Jean-Jacques Rousseau") gegenübergestellt werden, stellen eine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung dar (E. 2.1.2). Erweckung und Erregung von Hass durch eine herabwürdigende, entmenschlichende und übertrieben derbe Sprache ("langage rabaissant, déshumanisant et outrancier"; E. 2.2.2). Berücksichtigung der Reaktion der Internetnutzer, um die Bedeutung der Nachricht zu ermitteln (E. 2.3). Prüfung der subjektiven Straftatbestandselemente (E. 3). Die Einschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit des Beschwerdeführers, der sich nicht auf ein Engagement bei einem Presseorgan oder die Ausübung eines öffentlichen Mandats beruft, ist verhältnismässig und erscheint in einer demokratischen Gesellschaft notwendig, sobald es darum geht, ein auf das Schüren von Hass gegen eine Person aufgrund ihrer sexuellen Orientierung sowie im weiteren Sinne gegen die homosexuelle Gemeinschaft als Ganzes abzielendes Verhalten zu verbieten (E. 4).

 

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