Verordnung
über das Inverkehrbringen von Düngern
(Dünger-Verordnung, DüV)

vom 10. Januar 2001 (Stand am 1. Januar 2019)


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Art. 5 Begriffe

1 Dün­ger sind Stof­fe, die der Pflan­ze­ner­näh­rung die­nen.23

2 Als Dün­ger im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gel­ten:

a.24
Hof­dün­ger: Gül­le, Mist, Mist­wäs­ser, Gül­le­se­pa­rie­rungs­pro­duk­te, Si­lo­säf­te und ver­gleich­ba­re Ab­gän­ge aus der land­wirt­schaft­li­chen oder ge­werb­li­chen Nutz­tier­hal­tung oder dem Pflan­zen­bau des ei­ge­nen oder an­de­rer Land­wirt­schafts­be­trie­be, zu­sam­men mit ma­xi­mal 20 Pro­zent Ma­te­ri­al nicht land­wirt­schaft­li­cher Her­kunft, in auf­be­rei­te­ter oder nicht auf­be­rei­te­ter Form;
b.25
Re­cy­cling­dün­ger:Dün­ger pflanz­li­cher, tie­ri­scher, mi­kro­bi­el­ler oder mi­ne­ra­li­scher Her­kunft oder aus der Ab­was­ser­rei­ni­gung, wie:
1.
Kom­post: fach­ge­recht, un­ter Luft­zu­tritt ver­rot­te­tes pflanz­li­ches, tie­ri­sches oder mi­kro­bi­el­les Ma­te­ri­al;
2.26
fes­tes und flüs­si­ges Gär­gut: fach­ge­recht un­ter Luft­ab­schluss ver­gär­tes pflanz­li­ches, tie­ri­sches oder mi­kro­bi­el­les Ma­te­ri­al; Gär­gut ist flüs­sig, wenn der Ge­halt an Tro­cken­sub­stanz nicht mehr als 20 Pro­zent be­trägt;
3.
un­ver­rot­te­tes pflanz­li­ches Ma­te­ri­al: wie Ne­ben­pro­duk­te aus Ge­mü­serüs­te­rei­en, Bren­ne­rei­en und Mos­te­rei­en oder Ex­trak­ti­ons­schrot, das in den Bo­den ein­ge­ar­bei­tet wird;
4.
Klär­schlamm: Schlamm in auf­be­rei­te­ter oder nicht auf­be­rei­te­ter Form aus der kom­mu­na­len Ab­was­ser­rei­ni­gung;
c.27
Mi­ne­ral­dün­ger: Er­zeug­nis­se de­ren Nähr­stof­fe durch Ex­trak­ti­on oder durch in­dus­tri­el­le, phy­si­ka­li­sche und/oder che­mi­sche Ver­fah­ren ge­won­nen wur­den oder in Form von Mi­ne­ra­li­en ent­hal­ten sind, so­wie Kalk­stick­stoff, Cya­na­mid, Harn­stoff und sei­ne Kon­den­sa­te und An­la­ge­rungs­ver­bin­dun­gen, wie:
1.
mi­ne­ra­li­sche Ein­nähr­stoff­dün­ger: Dün­ger, die:
nur einen Ma­kro­nähr­stoff ent­hal­ten und da­von min­des­tens 3 Pro­zent, oder
nur einen Ma­kro­nähr­stoff ent­hal­ten und da­von min­des­tens 3 Pro­zent, wo­bei das Ele­ment in Ver­bin­dung mit Ka­li­um, Ma­gne­si­um oder Schwe­fel als Be­glei­ti­on vor­liegt,
2.
mi­ne­ra­li­sche Mehr­nähr­stoff­dün­ger (NPK-, NP-, NK-, PK-Dün­ger): Dün­ger, die:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent von zwei oder drei Pri­mär­nähr­stof­fen ent­hal­ten, oder
einen Pri­mär­nähr­stoff ent­hal­ten und Cal­ci­um, Ma­gne­si­um, Schwe­fel oder Na­tri­um nicht nur als Be­glei­ti­on (ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent die­ser Ele­men­te) vor­liegt;
cbis.28
mi­ne­ra­li­sche Re­cy­cling­dün­ger: Dün­ger mit teil­wei­se oder voll­stän­dig aus der kom­mu­na­len Ab­was­ser-, Klär­schlamm- oder Klär­schlam­ma­schen­auf­be­rei­tung ge­won­ne­nen Nähr­stof­fen;
d.29
or­ga­ni­sche Dün­ger:Er­zeug­nis­se, die haupt­säch­lich aus koh­len­stoff­hal­ti­gem Ma­te­ri­al pflanz­li­chen, tie­ri­schen oder mi­kro­bi­el­len Ur­sprungs be­ste­hen, min­des­tens 10 Pro­zent or­ga­ni­sche Sub­stanz so­wie fol­gen­de Stof­fe ent­hal­ten:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent Ma­kro­nähr­stof­fe, oder
ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von zwei oder meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem die­ser Spu­ren­nähr­stof­fe;
dbis.30
or­ga­nisch-mi­ne­ra­li­sche Dün­ger: Mi­schun­gen von or­ga­ni­schen Dün­gern mit Mi­ne­ral­dün­ger und/oder mi­ne­ra­li­schen Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­teln, die min­des­tens 10 Pro­zent or­ga­ni­sche Sub­stanz so­wie fol­gen­de Stof­fe ent­hal­ten:
ins­ge­samt min­des­tens 3 Pro­zent Ma­kro­nähr­stof­fe, oder
ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von zwei oder meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem die­ser Spu­ren­nähr­stof­fe;
e.31
Dün­ger mit Spu­ren­nähr­stof­fen: Dün­ger, die min­des­tens 0,01 Pro­zent von ei­nem oder ins­ge­samt min­des­tens 0,005 Pro­zent von meh­re­ren Spu­ren­nähr­stof­fen oder min­des­tens 3 Pro­zent ei­nes nütz­li­chen Nähr­stof­fes (Na­tri­um oder Si­li­zi­um) ent­hal­ten;
f.
Zu­sät­ze zu Dün­gern: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ei­gen­schaf­ten oder die Wir­kung von Dün­gern ver­bes­sern oder ih­re An­wen­dung er­leich­tern;
g.
Kom­pos­tie­rungs­mit­tel: Er­zeug­nis­se, wel­che das Ver­rot­ten or­ga­ni­scher Ab­fäl­le för­dern;
h.
Bo­den­ver­bes­se­rungs­mit­tel: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ei­gen­schaf­ten des Bo­dens ver­bes­sern;
i.
Kul­tu­ren von Mi­kro­or­ga­nis­men zur Be­hand­lung von Bö­den, Saat­gut oder Pflan­zen: Er­zeug­nis­se, wel­che die Ent­wick­lung land­wirt­schaft­li­cher Nutz­pflan­zen för­dern, in­dem sie ver­mehrt Nähr­stof­fe zur Ver­fü­gung stel­len oder sym­bio­ti­sche Leis­tun­gen er­brin­gen;
j.32
sons­ti­ge Er­zeug­nis­se pflanz­li­chen, tie­ri­schen, mi­kro­bi­el­len oder mi­ne­rali­schen Ur­sprungs, die der Pflan­ze­ner­näh­rung die­nen und nicht ei­ner De­fi­ni­ti­on die­ser Ver­ord­nung ent­spre­chen, wie Al­gen­pro­duk­te;
k.
Mi­schun­gen der Er­zeug­nis­se nach den Buch­sta­ben a–j;
l.
Mit­tel zur Be­ein­flus­sung bio­lo­gi­scher Vor­gän­ge im Bo­den: Er­zeug­nis­se, wel­che die Um­wand­lungs­vor­gän­ge von Nähr­stof­fen oder de­ren Frei­set­zung durch Bo­den­or­ga­nis­men ver­än­dern.

3 In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
In­ver­kehr­brin­gen:je­de ent­gelt­li­che oder un­ent­gelt­li­che Über­tra­gung oder Über­las­sung ei­nes Dün­gers;
b.
Pri­mär­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Stick­stoff, Phos­phor und Ka­li­um;
c.
Se­kun­där­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Cal­ci­um, Ma­gne­si­um, Na­tri­um und Schwe­fel;
d.
Ma­kro­nähr­stof­fe:die Ele­men­te Stick­stoff, Phos­phor, Ka­li­um, Cal­ci­um, Mag­ne­si­um, Na­tri­um und Schwe­fel;
e.
Spu­ren­nähr­stof­fe (Spu­ren­ele­men­te): die Ele­men­te Bor, Ko­balt, Kup­fer, Ei­sen, Man­gan, Mo­lyb­dän und Zink, die in ge­rin­gen Men­gen für das Pflan­zen­wachs­tum es­sen­zi­ell sind;
f.
Dün­ger­typ: Dün­ger mit ei­ner ge­mein­sa­men Ty­pen­be­zeich­nung;
g.
Ver­pa­ckung: ver­schliess­ba­rer Be­häl­ter für Ver­wah­rung, Schutz, Hand­ha­bung und Ver­mark­tung von Dün­gern;
h.
Lo­se­lie­fe­rung: Dün­ger­lie­fe­rung oh­ne Ver­pa­ckung.33

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 26. März 2003, in Kraft seit 1. Mai 2003 (AS 2003 940).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3971).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4205).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6295).

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