Bundesgesetz
über die direkte Bundessteuer
(DBG)

vom 14. Dezember 1990 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 88 Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung ist ver­pflich­tet:

a.
bei Fäl­lig­keit von Geld­leis­tun­gen die ge­schul­de­te Steu­er zu­rück­zu­be­hal­ten und bei an­de­ren Leis­tun­gen (ins­be­son­de­re Na­tu­ral­leis­tun­gen und Trink­­gel­dern) die ge­schul­de­te Steu­er vom Ar­beit­neh­mer ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern, mit ihr hier­über ab­zu­rech­nen und ihr zur Kon­trol­le der Steu­e­rer­he­bung Ein­blick in al­le Un­ter­la­gen zu ge­wäh­ren.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug ist auch dann vor­zu­neh­men, wenn der Ar­beit­neh­mer in ei­nem an­de­ren Kan­ton Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat.169

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er.

4 Er er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on von 1 bis 2 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags; die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de setzt die Be­zugs­pro­vi­si­on fest.170

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

BGE

144 II 313 (2C_450/2017) from 26. Juni 2018
Regeste: Art. 127 Abs. 2 BV; Art. 86 und 91 DBG, Art. 33 Abs. 2 und 35 StHG; Art. 133 Abs. 2 und 138 ff. StG/VD; Art. 1 Abs. 1 QStV (in der seit dem 1. Januar 2014 wirksamen Fassung). Quellensteuer, Tarif C für Doppelverdiener-Ehegatten, theoretisches Einkommen des Ehegatten im Ausland; Tarif für unmündige Kinder unter dessen Obhut. Darstellung der Quellensteuer und des Tarifs für in rechtlich und tatsächlich ungetrennter Ehe lebende Ehegatten, die beide erwerbstätig sind (Tarif C "Doppelverdiener") und des Systems, das in schematischer Weise im Tarif C das Einkommen des im Ausland ansässigen Ehegatten einbezieht (E. 4). Prüfungsbefugnis des Bundesgerichts (E. 5). Wenn der ausländische Ehegatte im Ausland aus seiner Erwerbstätigkeit ein geringfügiges Einkommen erzielt, führt die Struktur des Tarifs C zu einer Überbesteuerung der steuerpflichtigen Person, was im Widerspruch zur Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Art. 127 Abs. 2 BV steht, es sei denn, dies werde durch die nachträgliche Rektifikation bereinigt, die von der steuerpflichtigen Person in den Fristen gemäss Art. 137 Abs. 1 DBG und Art. 191 Abs. 1 StG/VD zu verlangen ist (E. 6 und 8). Den Tarif C3 auf die steuerpflichtige Person einzig deshalb nicht anzuwenden, weil sie keine vollständigen Kinderzulagen einer schweizerischen Kasse bezieht, findet weder im DBA CH-FR noch im DBG oder StHG eine Grundlage (E. 7 und 8).

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