Bundesgesetz
über die direkte Bundessteuer
(DBG)

vom 14. Dezember 1990 (Stand am 1. Januar 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 169 Sicherstellung

1 Hat der Steu­er­pflich­ti­ge kei­nen Wohn­sitz in der Schweiz oder er­scheint die Be­zah­lung der von ihm ge­schul­de­ten Steu­er als ge­fähr­det, so kann die kan­to­na­le Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er auch vor der rechts­kräf­ti­gen Fest­stel­lung des Steu­er­be­tra­ges je­der­zeit Si­cher­stel­lung ver­lan­gen. Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung gibt den si­cher­zu­stel­len­den Be­trag an und ist so­fort voll­streck­bar. Sie hat im Be­trei­bungs­ver­fah­ren die glei­chen Wir­kun­gen wie ein voll­streck­ba­res Ge­richts­ur­teil.

2 Die Si­cher­stel­lung muss in Geld, durch Hin­ter­le­gung si­che­rer, markt­gän­gi­ger Wert­schrif­ten oder durch Bank­bürg­schaft ge­leis­tet wer­den.

3 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann ge­gen die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei der kan­to­na­len Steu­er­re­kurs­kom­mis­si­on Be­schwer­de füh­ren. Ar­ti­kel 146 ist an­wend­bar.259

4 Be­schwer­den ge­gen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.260

259 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 57 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

260 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 57 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

BGE

134 II 349 (2C_414/2008) from 1. Oktober 2008
Regeste: Art. 90 und 98 BGG; Sicherstellung der Steuer. Der verfahrensabschliessende Entscheid über eine Sicherstellungsverfügung stellt einen Endentscheid im Sinne von Art. 90 BGG dar (E. 1.2-1.4). Zulässige Rügen gemäss Art. 98 BGG und Substantiierungspflicht (E. 3).

137 IV 145 (1B_417/2010) from 1. April 2011
Regeste: Art. 79 i.V.m. Art. 81 Abs. 1 und 2 BGG; Art. 169 f. und Art. 191 Abs. 1 DBG; Art. 46 Abs. 1 lit. b VStrR; Art. 333 Abs. 1 StGB; Zulässigkeit von Einziehungsbeschlagnahmen im Rahmen von besonderen Fiskaluntersuchungen wegen des Verdachts von schweren Steuerwiderhandlungen. Anwendbarkeit des VStrR nach Inkrafttreten der Eidg. StPO; Übergangsrecht (E. 1.1). Beschwerdelegitimation der Eidg. Steuerverwaltung (E. 1.2). Massgebliches Fiskalstrafrecht; anwendbare Verfahrensvorschriften (E. 5). Dass die Fiskalbehörden im Rahmen eines allfälligen Hinterziehungs- bzw. Nachsteuerverfahrens auf verwaltungsrechtliche Instrumente der Steuersicherung zurückgreifen können, schliesst die vorsorgliche Anordnung von strafprozessualen Einziehungsbeschlagnahmen durch die Eidg. Steuerverwaltung im Verfahren der besonderen Fiskaluntersuchung nicht aus. Ebenso wenig ergibt sich in diesen Fällen aus Art. 333 Abs. 1 StGB ein Beschlagnahmehindernis (E. 6).

143 III 573 (5A_394/2017) from 25. September 2017
Regeste: Art. 169 f. DBG, Art. 78 StHG, Art. 274 SchKG; Vollzug eines Steuerarrestes; Bezeichnung der Arrestgegenstände; Gültigkeit eines Begehrens um Ergänzung des Arrestes. Voraussetzungen, unter welchen ein Sicherstellungsbegehren der Steuerbehörde einem Arrestbefehl gleichgestellt ist, insbesondere mit Bezug auf die Bezeichnung der Arrestgegenstände. Zuständigkeit und Verfahren (E. 4).

145 III 30 (5A_930/2017) from 17. Oktober 2018
Regeste: Art. 165 Abs. 3 und Art. 169 f. DBG; Art. 279 SchKG; Prosequierung eines Steuerarrestes. Der aufgrund eines Gesuches um Sicherstellung im Sinn von Art. 169 f. DBG vollzogene Arrest muss nach den Regeln von Art. 279 SchKG prosequiert werden (E. 7.3.3). Die Eröffnung des Veranlagungsverfahrens entspricht einer Anerkennungsklage im Sinn dieser Bestimmung (E. 7.3.3.1). Die Frist von 10 Tagen gemäss Art. 279 Abs. 4 SchKG zur Einleitung der Prosequierungsbetreibung beginnt ab dem Tag zu laufen, an welchem das verurteilende Urteil vollstreckbar wird (E. 7.3.3.2).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden