Bundesgesetz über den Datenschutz

vom 19. Juni 1992 (Stand am 1. März 2019)


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Art. 31 Weitere Aufgaben

1Der Be­auf­trag­te hat ins­be­son­de­re fol­gen­de wei­te­ren Auf­ga­ben:1

a.
Er un­ter­stützt Or­ga­ne des Bun­des und der Kan­to­ne in Fra­gen des Da­ten­schut­zes.
b.
Er nimmt Stel­lung zu Vor­la­gen über Er­las­se und Mass­nah­men des Bun­des, die für den Da­ten­schutz er­heb­lich sind.
c.
Er ar­bei­tet mit in- und aus­län­di­schen Da­ten­schutz­be­hör­den zu­sam­men.
d.2
Er be­gut­ach­tet, in­wie­weit die Da­ten­schutz­ge­setz­ge­bung im Aus­land einen an­ge­mes­se­nen Schutz ge­währ­leis­tet.
e.3
Er prüft die ihm nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 3 ge­mel­de­ten Ga­ran­ti­en und Da­ten­schutz­re­geln.
f.4
Er prüft die Zer­ti­fi­zie­rungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 11 und kann da­zu Emp­feh­lun­gen nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 4 oder 29 Ab­satz 3 ab­ge­ben.
g.5
Er nimmt die ihm durch das Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 20046 über­tra­ge­nen Auf­ga­ben wahr.
h.7
Er sen­si­bi­li­siert die Be­völ­ke­rung in Be­zug auf den Da­ten­schutz.

2Er kann Or­ga­ne der Bun­des­ver­wal­tung auch dann be­ra­ten, wenn die­ses Ge­setz nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d nicht an­wend­bar ist. Die Or­ga­ne der Bun­des­ver­wal­tung kön­nen ihm Ein­blick in ih­re Ge­schäf­te ge­wäh­ren.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Öf­fent­lich­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2006 (AS 2006 2319; BBl 2003 1963).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4983; BBl 2003 2101).
3 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Öf­fent­lich­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004 (AS 2006 2319; BBl 2003 1963). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4983; BBl 2003 2101).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4983; BBl 2003 2101).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4983; BBl 2003 2101).
6 SR 152.3
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Um­set­zung der Richt­li­nie (EU) 2016/680 zum Schutz na­tür­li­cher Per­so­nen bei der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Da­ten zum Zwe­cke der Ver­hü­tung, Er­mitt­lung, Auf­de­ckung oder Ver­fol­gung von Straf­ta­ten oder der Straf­voll­stre­ckung, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2019 625; BBl 2017 6941).

Court decisions

144 I 126 (1C_598/2016) from March 2, 2018
Regeste: Speicherung und Aufbewahrung von Randdaten der Telekommunikation. Streitgegenstand bildet die verwaltungsrechtliche Frage, ob die Speicherung und Aufbewahrung von mit dem Fernmeldeverkehr verbundenen Randdaten konform mit der Verfassung bzw. der EMRK sind (E. 2.2). Art. 15 Abs. 3 des bis zum 28. Februar 2018 geltenden Bundesgesetzes betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (aBÜPF) verpflichtete die Fernmeldedienstanbieter - gleich wie das heute geltende BÜPF -, die für die Teilnehmeridentifikation notwendigen Daten sowie die Verkehrs- und Rechnungsdaten ihrer Kunden zu speichern und während sechs Monaten aufzubewahren (E. 3). Die Speicherung und die Aufbewahrung von Randdaten stellen einen Eingriff in die Grundrechte der Betroffenen dar, insbesondere in das Recht auf Achtung des Privatlebens, das den Anspruch auf informationelle Selbstbestimmung miteinschliesst (E. 4). Die Intensität dieses Grundrechtseingriffs ist allerdings zu relativieren: Die gespeicherten Daten betreffen nicht den Inhalt der Kommunikation und werden von den Fernmeldeunternehmen weder gesichtet noch miteinander verknüpft; für einen Zugriff der Strafverfolgungsbehörden müssen die qualifizierten gesetzlichen Voraussetzungen der Strafprozessordnung erfüllt sein (E. 5). Art. 15 Abs. 3 aBÜPF bildete für die Randdatenspeicherung eine hinreichende gesetzliche Grundlage (E. 6). Die Randdatenspeicherung und -aufbewahrung dient namentlich der Aufklärung von Straftaten; damit liegt ein gewichtiges öffentliches Interesse vor (E. 7). Die datenschutzrechtlichen Bestimmungen sehen wirksame und angemessene Garantien zum Schutz vor Missbrauch und behördlicher Willkür vor. Unter diesen Rahmenbedingungen ist auch die sechsmonatige Aufbewahrungsdauer verhältnismässig (E. 8).

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