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Bundesgesetz über den Datenschutz

vom 19. Juni 1992 (Stand am 1. März 2019)

Art. 6 Grenzüberschreitende Bekanntgabe

1Per­so­nen­da­ten dür­fen nicht ins Aus­land be­kannt ge­ge­ben wer­den, wenn da­durch die Per­sön­lich­keit der be­trof­fe­nen Per­so­nen schwer­wie­gend ge­fähr­det wür­de, na­ment­lich weil ei­ne Ge­setz­ge­bung fehlt, die einen an­ge­mes­se­nen Schutz ge­währ­leis­tet.

2Fehlt ei­ne Ge­setz­ge­bung, die einen an­ge­mes­se­nen Schutz ge­währ­leis­tet, so kön­nen Per­so­nen­da­ten ins Aus­land nur be­kannt ge­ge­ben wer­den, wenn:

a.
hin­rei­chen­de Ga­ran­ti­en, ins­be­son­de­re durch Ver­trag, einen an­ge­mes­se­nen Schutz im Aus­land ge­währ­leis­ten;
b.
die be­trof­fe­ne Per­son im Ein­zel­fall ein­ge­wil­ligt hat;
c.
die Be­ar­bei­tung in un­mit­tel­ba­rem Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss oder der Ab­wick­lung ei­nes Ver­trags steht und es sich um Per­so­nen­da­ten des Ver­trags­part­ners han­delt;
d.
die Be­kannt­ga­be im Ein­zel­fall ent­we­der für die Wah­rung ei­nes über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­ses oder für die Fest­stel­lung, Aus­übung oder Durch­set­zung von Rechts­an­sprü­chen vor Ge­richt un­er­läss­lich ist;
e.
die Be­kannt­ga­be im Ein­zel­fall er­for­der­lich ist, um das Le­ben oder die kör­per­li­che In­te­gri­tät der be­trof­fe­nen Per­son zu schüt­zen;
f.
die be­trof­fe­ne Per­son die Da­ten all­ge­mein zu­gäng­lich ge­macht und ei­ne Be­ar­bei­tung nicht aus­drück­lich un­ter­sagt hat;
g.
die Be­kannt­ga­be in­ner­halb der­sel­ben ju­ris­ti­schen Per­son oder Ge­sell­schaft oder zwi­schen ju­ris­ti­schen Per­so­nen oder Ge­sell­schaf­ten, die ei­ner ein­heit­li­chen Lei­tung un­ter­ste­hen, statt­fin­det, so­fern die Be­tei­lig­ten Da­ten­schutz­re­geln un­ter­ste­hen, wel­che einen an­ge­mes­se­nen Schutz ge­währ­leis­ten.

3Der Eid­ge­nös­si­sche Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­te (Be­auf­trag­te, Art. 26) muss über die Ga­ran­ti­en nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a und die Da­ten­schutz­re­geln nach Ab­satz 2 Buch­sta­be g in­for­miert wer­den. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten die­ser In­for­ma­ti­ons­pflicht.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4983; BBl 2003 2101).