Bundesgesetz
über den Datenschutz
(Datenschutzgesetz, DSG)


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Art. 31 Rechtfertigungsgründe

1 Ei­ne Per­sön­lich­keits­ver­let­zung ist wi­der­recht­lich, wenn sie nicht durch Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Per­son, durch ein über­wie­gen­des pri­va­tes oder öf­fent­li­ches In­ter­es­se oder durch Ge­setz ge­recht­fer­tigt ist.

2 Ein über­wie­gen­des In­ter­es­se des Ver­ant­wort­li­chen fällt ins­be­son­de­re in fol­gen­den Fäl­len in Be­tracht:

a.
Der Ver­ant­wort­li­che be­ar­bei­tet die Per­so­nen­da­ten über die Ver­trags­part­ne­rin oder den Ver­trags­part­ner in un­mit­tel­ba­rem Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss oder der Ab­wick­lung ei­nes Ver­trags.
b.
Der Ver­ant­wort­li­che steht mit ei­ner an­de­ren Per­son in wirt­schaft­li­chem Wett­be­werb oder wird in wirt­schaft­li­chen Wett­be­werb tre­ten und be­ar­bei­tet zu die­sem Zweck Per­so­nen­da­ten, die Drit­ten nicht be­kannt­ge­ge­ben wer­den; nicht als Drit­te im Rah­men die­ser Be­stim­mung gel­ten Un­ter­neh­men, die zum sel­ben Kon­zern ge­hö­ren wie der Ver­ant­wort­li­che.
c.
Der Ver­ant­wort­li­che be­ar­bei­tet Per­so­nen­da­ten zur Prü­fung der Kre­dit­wür­dig­keit der be­trof­fe­nen Per­son, wo­bei die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:
1.
Es han­delt sich we­der um be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten noch um ein Pro­fi­ling mit ho­hem Ri­si­ko.
2.
Die Da­ten wer­den Drit­ten nur be­kannt­ge­ge­ben, wenn die­se die Da­ten für den Ab­schluss oder die Ab­wick­lung ei­nes Ver­trags mit der be­trof­fe­nen Per­son be­nö­ti­gen.
3.
Die Daten sind nicht älter als zehn Jahre.
4.
Die betroffene Person ist volljährig.
d.
Der Ver­ant­wort­li­che be­ar­bei­tet die Per­so­nen­da­ten be­ruf­lich und aus­sch­liess­lich zur Ver­öf­fent­li­chung im re­dak­tio­nel­len Teil ei­nes pe­ri­odisch er­schei­nen­den Me­di­ums oder die Da­ten die­nen ihm, falls kei­ne Ver­öf­fent­li­chung er­folgt, aus­sch­liess­lich als per­sön­li­ches Ar­beits­in­stru­ment.
e.
Der Ver­ant­wort­li­che be­ar­bei­tet die Per­so­nen­da­ten für nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Zwe­cke, ins­be­son­de­re für For­schung, Pla­nung oder Sta­tis­tik, wo­bei die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:
1.
Er an­ony­mi­siert die Da­ten, so­bald der Be­ar­bei­tungs­zweck dies er­laubt; ist ei­ne An­ony­mi­sie­rung un­mög­lich oder er­for­dert sie einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand, so trifft er an­ge­mes­se­ne Mass­nah­men, um die Be­stimm­bar­keit der be­trof­fe­nen Per­son zu ver­hin­dern.
2.
Han­delt es sich um be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten, so gibt er die­se Drit­ten so be­kannt, dass die be­trof­fe­ne Per­son nicht be­stimm­bar ist; ist dies nicht mög­lich, so muss ge­währ­leis­tet sein, dass die Drit­ten die Da­ten nur zu nicht per­so­nen­be­zo­ge­nen Zwe­cken be­ar­bei­ten.
3.
Die Er­geb­nis­se wer­den so ver­öf­fent­licht, dass die be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht be­stimm­bar sind.
f.
Der Ver­ant­wort­li­che sam­melt Per­so­nen­da­ten über ei­ne Per­son des öf­fent­li­chen Le­bens, die sich auf das Wir­ken die­ser Per­son in der Öf­fent­lich­keit be­zie­hen.

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