Verordnung
über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft
(Direktzahlungsverordnung, DZV)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 71b

1 Der Bei­trag für die funk­tio­na­le Biodi­ver­si­tät wird als Bei­trag für Nütz­lings­strei­fen pro Hekt­are in der Tal- und Hü­gel­zo­ne aus­ge­rich­tet und ab­ge­stuft nach:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che;
b.
Nütz­lings­strei­fen in fol­gen­den Dau­er­kul­tu­ren:
1.
Re­ben,
2.
Obst­an­la­gen,
3.
Bee­ren­kul­tu­ren,
4.
Per­ma­kul­tur.

2 Für Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren wer­den nur für 5 Pro­zent der Flä­che der Dau­er­kul­tur Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Kein Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für Nütz­lings­strei­fen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b in:

a.
Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be n;
b.
re­gi­onss­pe­zi­fi­schen Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be p.

4 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen vor dem 15. Mai an­ge­sät wer­den.

5 Für An­saa­ten von Nütz­lings­strei­fen dür­fen nur die für den je­wei­li­gen Ein­satz­be­reich ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen nach An­hang 4a Buch­sta­be B ver­wen­det wer­den.147

5bis Das BLW nimmt die Saat­mi­schun­gen für Nütz­lings­strei­fen in An­hang 4a Buch­sta­be B auf. Da­bei be­rück­sich­tigt es den öko­lo­gi­schen und agro­no­mi­schen Nut­zen, die Ri­si­ken und die Me­tho­dik ge­mä­ss den Kri­te­ri­en in An­hang 4a Buch­sta­be A. Die Ge­wich­tung der Kri­te­ri­en rich­tet sich nach der Ziel­set­zung und dem Ein­satz­be­reich der Saat­mi­schung.148

5ter Die Zu­sam­men­set­zun­gen der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen wer­den vom BLW je­weils per 1. Ja­nu­ar ver­öf­fent­licht149.150

5qua­ter Das BLW kann Än­de­run­gen der Zu­sam­men­set­zung von Saat­mi­schun­gen für die An­wen­dung auf ein­zel­nen land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben be­wil­li­gen, ins­be­son­de­re zur bes­se­ren Biodi­ver­si­täts­för­de­rung oder zur Ver­mei­dung von Pro­ble­men in der Frucht­fol­ge.151

6 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen wie folgt an­ge­sät wer­den:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: auf ei­ner Brei­te von min­des­tens 3 und höchs­tens 6 Me­tern;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: zwi­schen den Rei­hen.

7 Sie müs­sen in fol­gen­der Fre­quenz an­ge­sät wer­den:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che:
1.
ein­jäh­ri­ge Nütz­lings­strei­fen: jähr­lich neu,
2.
mehr­jäh­ri­ge Nütz­lings­strei­fen: je­des fünf­te Jahr neu;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: je­des fünf­te Jahr neu.152

7bis Ange­eig­ne­ten Stand­orten kann der Kan­ton ei­ne Ver­län­ge­rung des mehr­jäh­ri­gen Nütz­lings­strei­fens am glei­chen Stand­ort be­wil­li­gen.153

8 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen be­de­cken:154

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: wäh­rend min­des­tens 100 Ta­gen oh­ne Schnitt die gan­ze Län­ge der Acker­kul­tur;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: wäh­rend vier auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren am sel­ben Ort ins­ge­samt min­des­tens 5 Pro­zent der Flä­che der Dau­er­kul­tur.

9 In den Nütz­lings­strei­fen sind die Dün­gung und der Ein­satz von Pflan­zen­schutz­mit­teln nicht er­laubt. Zu­läs­sig sind nur Ein­zel­stock- oder Nes­ter­be­hand­lun­gen von Pro­blem­p­flan­zen mit:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: Her­bi­zi­den, die ge­stützt auf die PSMV155 für die An­wen­dung auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen auf of­fe­ner Acker­flä­che zu­ge­las­sen sind;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: al­len ge­stützt auf die PSMV im Obst­bau und Wein­bau zu­ge­las­se­nen Her­bi­zi­den.

10 In Dau­er­kul­tu­ren dür­fen in den Rei­hen, in de­nen ein Nütz­lings­strei­fen be­steht, zwi­schen dem 15. Mai und dem 15. Sep­tem­ber nur In­sek­ti­zi­de nach der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 1997156 mit Aus­nah­me von Spi­no­sad aus­ge­bracht wer­den.

11 Nur die Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren dür­fen be­fah­ren wer­den.

12 Nütz­lings­strei­fen dür­fen wie folgt ge­schnit­ten wer­den:

a.
mehr­jäh­ri­ger Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: ab dem zwei­ten Stand­jahr ma­xi­mal die Hälf­te der Flä­che zwi­schen dem 1. Ok­to­ber und dem 1. März;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: al­ter­nie­rend die Hälf­te der Flä­che, wo­bei der zeit­li­che Ab­stand zwi­schen zwei Schnit­ten der­sel­ben Flä­che min­des­tens sechs Wo­chen be­tra­gen muss.

13 Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren dür­fen ge­schnit­ten und ge­mulcht wer­den.157

14 Bei gros­sem Un­kraut­druck kann im ers­ten Stand­jahr ein Rei­ni­gungs­schnitt vor­ge­nom­men wer­den.158

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

149 Die je­weils gel­ten­den Zu­sam­men­set­zun­gen der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen sind ab­ruf­bar un­ter: www.blw.ad­min.ch/de/biodi­ver­si­taets­bei­trae­ge.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

151 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

155 SR 916.161

156 SR 910.18

157 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

158 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden