Eisenbahngesetz
(EBG)1

1 Abkürzung eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 40b Grundsätze

1 Der In­ha­ber ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens haf­tet für den Scha­den, wenn die cha­rak­te­ris­ti­schen Ri­si­ken, die mit dem Be­trieb der Ei­sen­bahn ver­bun­den sind, da­zu füh­ren, dass ein Mensch ge­tö­tet oder ver­letzt wird oder ein Sach­scha­den ent­steht.

2 Er haf­tet für Schä­den:

a.241
an Sa­chen in der Ob­hut der rei­sen­den Per­son aus­sch­liess­lich nach dem Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz vom 20. März 2009242;
b.243
an be­för­der­ten Sa­chen aus­sch­liess­lich nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht244 und den mass­ge­bli­chen in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen.

3 So­weit die Haf­tung nach Ab­satz 2 nicht im Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz oder im Gü­ter­trans­port­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 2015245 ge­re­gelt ist, gel­ten aus­sch­liess­lich die ver­trags­recht­li­chen Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts.246

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

242 SR 745.1

243 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

244 SR 220

245 SR 742.41

246 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

BGE

148 III 343 (4A_179/2021) from 20. Mai 2022
Regeste: Art. 40b Abs. 1 EBG; Gefährdungshaftung nach Eisenbahngesetz; Art. 40c EBG; Entlastungsgründe. Nach Art. 40c EBG wird der Inhaber eines Eisenbahnunternehmens von der Haftpflicht für den Schaden aus dem Betrieb der Eisenbahn entlastet, wenn ein Sachverhalt, der ihm nicht zugerechnet werden kann, so sehr zur Entstehung des Schadens beigetragen hat, dass er als dessen Hauptursache anzusehen ist (Abs. 1), insbesondere grobes Verschulden der geschädigten oder einer dritten Person (Abs. 2 lit. b) (E. 3.1). Wer unvermittelt ein Tramtrassee betritt, ohne sich zu vergewissern, dass kein Tram herannaht, weil er seinen Blick auf ein Mobiltelefon richtet, handelt grob fahrlässig (E. 4). Haftung des Eisenbahnunternehmens verneint.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden