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Bundesgesetz
über Ergänzungsleistungen zur Alters-,
Hinterlassenen- und Invalidenversicherung
(ELG)

vom 6. Oktober 2006 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 11 Anrechenbare Einnahmen

1 Als Ein­nah­men wer­den an­ge­rech­net:

a.45
zwei Drit­tel der Er­w­erb­sein­künf­te in Geld oder Na­tu­ra­li­en, so­weit sie bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen jähr­lich 1000 Fran­ken und bei Ehe­paa­ren und Per­so­nen mit ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen oder mit Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, 1500 Fran­ken über­stei­gen; bei Ehe­gat­ten oh­ne An­spruch auf Er­gän­zungs­leis­tun­gen wird das Er­w­erb­sein­kom­men zu 80 Pro­zent an­ge­rech­net; bei in­va­li­den Per­so­nen mit ei­nem An­spruch auf ein Tag­geld der IV wird es voll an­ge­rech­net;
b.46
Ein­künf­te aus be­weg­li­chem und un­be­weg­li­chem Ver­mö­gen ein­sch­liess­lich des Jah­res­werts ei­ner Nutz­nies­sung oder ei­nes Wohn­rechts oder des Jah­res­miet­werts ei­ner Lie­gen­schaft, an der die Be­zü­ge­rin oder der Be­zü­ger oder ei­ne an­de­re Per­son, die in die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen ein­ge­schlos­sen ist, Ei­gen­tum hat und von min­des­tens ei­ner die­ser Per­so­nen be­wohnt wird;
c.47
ein Fünf­zehn­tel, bei Al­ters­rent­ne­rin­nen und Al­ters­rent­nern ein Zehn­tel des Rein­ver­mö­gens, so­weit es bei al­lein­ste­hen­den Per­so­nen 30 000 Fran­ken, bei Ehe­paa­ren 50 000 Fran­ken und bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen so­wie bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, 15 000 Fran­ken über­steigt; hat die Be­zü­ge­rin oder der Be­zü­ger oder ei­ne Per­son, die in die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen ein­ge­schlos­sen ist, Ei­gen­tum an ei­ner Lie­gen­schaft, die min­des­tens von ei­ner die­ser Per­so­nen be­wohnt wird, so ist nur der 112 500 Fran­ken über­stei­gen­de Wert der Lie­gen­schaft beim Ver­mö­gen zu be­rück­sich­ti­gen;
d.
Ren­ten, Pen­sio­nen und an­de­re wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, ein­sch­liess­lich der Ren­ten der AHV und der IV;
e.
Leis­tun­gen aus Ver­pfrün­dungs­ver­trag und ähn­li­chen Ver­ein­ba­run­gen;
f.
Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
g.48
h.
fa­mi­li­en­recht­li­che Un­ter­halts­bei­trä­ge;
i.49
die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung für die Zeit­span­ne, für die rück­wir­kend ei­ne Er­gän­zungs­leis­tung aus­ge­rich­tet wird.

1bis In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­be c ist nur der 300 000 Fran­ken über­stei­gen­de Wert der Lie­gen­schaft beim Ver­mö­gen zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
wenn ein Ehe­paar oder ei­ner der Ehe­gat­ten Ei­gen­tum an ei­ner Lie­gen­schaft hat, die von ei­nem der Ehe­gat­ten be­wohnt wird, wäh­rend der an­de­re im Heim oder Spi­tal lebt; oder
b.
wenn ei­ne Per­son Be­zü­ge­rin ei­ner Hilflo­sen­ent­schä­di­gung der AHV, IV, Un­fall­ver­si­che­rung oder Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist und ei­ne Lie­gen­schaft be­wohnt, an der sie oder ihr Ehe­gat­te Ei­gen­tum hat.50

2 Für in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­de Per­so­nen kön­nen die Kan­to­ne den Ver­mö­gens­ver­zehr ab­wei­chend von Ab­satz 1 Buch­sta­be c fest­le­gen. Die Kan­to­ne kön­nen den Ver­mö­gens­ver­zehr auf höchs­tens einen Fünf­tel er­hö­hen.

3 Nicht an­ge­rech­net wer­den:

a.
Ver­wand­ten­un­ter­stüt­zun­gen nach den Ar­ti­keln 328–330 des Zi­vil­ge­setz­­bu­ches51;
b.
Un­ter­stüt­zun­gen der öf­fent­li­chen So­zi­al­hil­fe;
c.
öf­fent­li­che oder pri­va­te Leis­tun­gen mit aus­ge­spro­che­nem Für­sor­ge­cha­rak­ter;
d.
Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen der So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
e.
Sti­pen­di­en und an­de­re Aus­bil­dungs­bei­hil­fen;
f.52
As­sis­tenz­bei­trä­ge der AHV oder der IV;
g.53
Bei­trä­ge der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung an die Pfle­ge­leis­tun­gen in ei­nem Heim, wenn in der Ta­ges­ta­xe kei­ne Pfle­ge­kos­ten nach dem KVG54 be­rück­sich­tigt wer­den.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt die Fäl­le, in de­nen die Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen der So­zi­al­ver­si­che­run­gen als Ein­nah­men an­ge­rech­net wer­den.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung (AS 2009 3517; BBl 20052033). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

51 SR 210

52 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

54 SR 832.10