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Bundesgesetz
über Ergänzungsleistungen zur Alters-,
Hinterlassenen- und Invalidenversicherung
(ELG)

vom 6. Oktober 2006 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 9 Berechnung und Höhe der jährlichen Ergänzungsleistung

1 Die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ent­spricht dem Be­trag, um den die an­er­kann­ten Aus­ga­ben die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men über­stei­gen, min­des­tens je­doch dem hö­he­ren der fol­gen­den Be­trä­ge:

a.
der höchs­ten Prä­mi­en­ver­bil­li­gung, die der Kan­ton für Per­so­nen fest­ge­legt hat, die we­der Er­gän­zungs­leis­tun­gen noch So­zi­al­hil­fe be­zie­hen;
b.
60 Pro­zent des Pau­schal­be­tra­ges für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be d.23

1bis Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 ha­ben, so­lan­ge sie die Ka­renz­frist nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 nicht er­füllt ha­ben, höchs­tens An­spruch auf ei­ne jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung in der Hö­he des Min­dest­be­tra­ges der ent­spre­chen­den or­dent­li­chen Voll­ren­te.24

2 Die an­er­kann­ten Aus­ga­ben so­wie die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men von Ehe­gat­ten und von Per­so­nen mit ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen oder mit Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den, wer­den zu­sam­men­ge­rech­net. Dies gilt auch für ren­ten­be­rech­tig­te Wai­sen, die im glei­chen Haus­halt le­ben.

3 Bei Ehe­paa­ren, bei de­nen ein Ehe­gat­te oder bei­de in ei­nem Heim oder Spi­tal le­ben, wird die jähr­li­che Er­gän­zungs­leis­tung ge­mä­ss fol­gen­den Grund­sät­zen für je­den Ehe­gat­ten ge­son­dert be­rech­net:

a.
Die an­er­kann­ten Aus­ga­ben wer­den dem Ehe­gat­ten zu­ge­rech­net, den sie be­tref­fen; be­trifft ei­ne Aus­ga­be bei­de Ehe­gat­ten, so wird sie je hälf­tig zu­ge­rech­net.
b.
Die an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men wer­den in der Re­gel je hälf­tig ge­teilt; da­von aus­ge­nom­men ist der Ver­mö­gens­ver­zehr; für Ein­nah­men, die nur einen Ehe­gat­ten be­tref­fen, kann der Bun­des­rat wei­te­re Aus­nah­men vor­se­hen.
c.
Das Ver­mö­gen wird den Ehe­gat­ten hälf­tig zu­ge­rech­net; hat ein Ehe­paar oder ei­ner der Ehe­gat­ten Ei­gen­tum an ei­ner Lie­gen­schaft, die von ei­nem Ehe­gat­ten be­wohnt wird, wäh­rend der an­de­re im Heim oder Spi­tal lebt, so wer­den dem im Heim oder Spi­tal le­ben­den Ehe­gat­ten drei Vier­tel, dem zu Hau­se le­ben­den Ehe­gat­ten ein Vier­tel des Ver­mö­gens zu­ge­rech­net.25

4 Kin­der, de­ren an­re­chen­ba­re Ein­nah­men die an­er­kann­ten Aus­ga­ben über­stei­gen, fal­len für die Be­rech­nung der jähr­li­chen Er­gän­zungs­leis­tung aus­ser Be­tracht.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt:

a.
die Zu­sam­men­rech­nung der an­er­kann­ten Aus­ga­ben so­wie der an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men von Fa­mi­li­en­mit­glie­dern; er kann Aus­nah­men von der Zu­sam­men­rech­nung vor­se­hen, ins­be­son­de­re bei Kin­dern, die einen An­spruch auf ei­ne Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den;
b.
die Be­wer­tung der an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men, der an­er­kann­ten Aus­ga­ben und des Ver­mö­gens;
c.
die An­rech­nung von Ein­künf­ten aus ei­ner zu­mut­ba­ren Er­werbs­tä­tig­keit bei teilin­va­li­den Per­so­nen und bei Wit­wen oh­ne min­der­jäh­ri­ge Kin­der;
cbis.26
die Be­rück­sich­ti­gung der Hy­po­the­kar­schul­den für die Er­mitt­lung des Rein­ver­mö­gens;
d.
die zeit­lich mass­ge­ben­den Ein­nah­men und Aus­ga­ben;
e.
die Pau­scha­le für die Ne­ben­kos­ten bei ei­ner Lie­gen­schaft, die von der Per­son be­wohnt wird, die an der Lie­gen­schaft Ei­gen­tum oder Nutz­nies­sung hat;
f.
die Pau­scha­le für Heiz­kos­ten ei­ner ge­mie­te­ten Woh­nung, so­fern die­se von der Mie­te­rin oder vom Mie­ter di­rekt ge­tra­gen wer­den müs­sen;
g.
die Ko­or­di­na­ti­on mit der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 199427 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG);
h.
die De­fi­ni­ti­on des Hei­mes.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019 (EL-Re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 585; BBl 2016 7465).

27 SR 832.10