Energiegesetz
(EnG)

vom 30. September 2016 (Stand am 1. Oktober 2022)


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Art. 19 Teilnahme am Einspeisevergütungssystem

1 Am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem kön­nen die Be­trei­ber von Neu­an­la­gen teil­neh­men, die sich für den ent­spre­chen­den Stand­ort eig­nen und Elek­tri­zi­tät aus den fol­gen­den er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en er­zeu­gen:

a.
Was­ser­kraft;
b.
Son­nen­ener­gie;
c.
Win­d­ener­gie;
d.
Geo­ther­mie;
e.
Bio­mas­se.

2 Ei­ne Teil­nah­me ist nur mög­lich, so­weit die Mit­tel rei­chen (Art. 35 und 36).

3 Als Neu­an­la­gen gel­ten An­la­gen, die nach dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­men wor­den sind.

4 Nicht am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­neh­men kön­nen die Be­trei­ber von:

a.
Was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 1 MW oder von mehr als 10 MW;
b.
Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 30 kW;
c.
Ver­bren­nungs­an­la­gen für Sied­lungs­ab­fäl­le (Keh­richt­ver­bren­nungs­an­la­gen);
d.
Schlamm­ver­bren­nungs-, Klär­gas- und De­po­nie­gas­an­la­gen;
e.
An­la­gen, die teil­wei­se fos­si­le Brenn- oder Treib­stof­fe nut­zen.

5 Die Be­trei­ber von Was­ser­kraft­an­la­gen, die mit Trink­was­ser­ver­sor­gungs- oder Ab­was­ser­an­la­gen ver­bun­den sind, kön­nen auch am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem9 teil­neh­men, wenn die Leis­tung der An­la­ge klei­ner ist als 1 MW. Der Bun­des­rat kann für wei­te­re Was­ser­kraft­an­la­gen Aus­nah­men von die­ser Un­ter­gren­ze vor­se­hen, so­fern sie:

a.
in­ner­halb von be­reits ge­nutz­ten Ge­wäs­ser­stre­cken lie­gen; oder
b.
mit kei­nen neu­en Ein­grif­fen in na­tür­li­che Ge­wäs­ser ver­bun­den sind.

6 Der Bun­des­rat kann die Leis­tungs­gren­ze nach Ab­satz 4 Buch­sta­be b zu­sam­men mit der­je­ni­gen für die Ein­mal­ver­gü­tung er­hö­hen (Art. 24 Abs. 1 Bst. a). Gibt es ei­ne Über­schnei­dung, so kön­nen die An­la­ge­be­trei­ber zwi­schen Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem und Ein­mal­ver­gü­tung wäh­len.

7 Er re­gelt die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten zum Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem, ins­be­son­de­re:

a.
das An­trags­ver­fah­ren;
b.
die Ver­gü­tungs­dau­er;
c.
ener­ge­ti­sche, öko­lo­gi­sche und an­de­re Min­dest­an­for­de­run­gen;
d.
das vor­zei­ti­ge Er­lö­schen des An­spruchs auf Teil­nah­me am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem;
e.
den Aus­tritt so­wie die Be­din­gun­gen für einen vor­über­ge­hen­den Aus­tritt aus dem Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem;
f.
die rech­ne­ri­sche Wei­ter­ver­tei­lung der ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­tät durch die als Mess- und Ab­rech­nungs­ein­hei­ten tä­ti­gen Bi­lanz­grup­pen;
g.
wei­te­re Auf­ga­ben der Bi­lanz­grup­pen und der Netz­be­trei­ber, ins­be­son­de­re ei­ne Pflicht zur Ab­nah­me und Ver­gü­tung im Rah­men von Ar­ti­kel 21 so­wie ei­ne all­fäl­li­ge da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Vor­leis­tungs­pflicht.

9 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG; SR 171.10).

BGE

138 I 454 (2C_269/2012) from 27. Oktober 2012
Regeste: aArt. 7 EnG, Art. 7 und 7a EnG (in Kraft seit 1. Januar 2009); Art. 49 Abs. 1 und Art. 89 BV; § 18 Abs. 1 EnG/LU; abschliessende Bundesregelung betreffend die Verpflichtung zur Vergütung von dezentral erzeugter Energie durch Elektrizitätsverteilwerke. Darstellung der bisherigen Rechtsprechung (E. 3.2). Die Anwendung der kantonalen Norm von § 18 EnG/LU, die Elektrizitätsverteilwerke zur Vergütung von dezentral erzeugter Energie verpflichtet, verstösst gegen bundesrechtliche Vorgaben. Anders noch als die Regelung von aArt. 7 EnG weisen die am 1. Januar 2009 in Kraft getretenen Art. 7 und 7a EnG abschliessenden Charakter auf. Zusätzliche Vergütungskomponenten, die durch kantonale Behörden angeordnet und sich auf die Elektrizitätstarife auswirken würden, haben damit keinen Raum mehr (E. 3.4-3.6).

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