Energiegesetz
(EnG)


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Art. 19 Teilnahme am Einspeisevergütungssystem

1 Am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem kön­nen die Be­trei­ber von Neu­an­la­gen teil­neh­men, die sichfür den ent­spre­chen­den Stand­ort eig­nen und Elek­tri­zi­tät aus den fol­gen­den er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en er­zeu­gen:

a.
Was­ser­kraft;
b.
Son­nen­ener­gie;
c.
Win­d­ener­gie;
d.
Geo­ther­mie;
e.
Bio­mas­se.

2 Ei­ne Teil­nah­me ist nur mög­lich, so­weit die Mit­tel rei­chen (Art. 35 und 36).

3 Als Neu­an­la­gen gel­ten An­la­gen, die nach dem 1. Ja­nu­ar 2013 in Be­trieb ge­nom­men wor­den sind.

4 Nicht am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­neh­men kön­nen die Be­trei­ber von:

a.
Was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 1 MW oder von mehr als 10 MW;
b.
Pho­to­vol­taik­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von we­ni­ger als 30 kW;
c.
Ver­bren­nungs­an­la­gen für Sied­lungs­ab­fäl­le (Keh­richt­ver­bren­nungs­an­la­gen);
d.
Schlamm­ver­bren­nungs-, Klär­gas- und De­po­nie­gas­an­la­gen;
e.
An­la­gen, die teil­wei­se fos­si­le Brenn- oder Treib­stof­fe nut­zen.

5 Die Be­trei­ber von Was­ser­kraft­an­la­gen, die mit Trink­was­ser­ver­sor­gungs- oder Ab­was­ser­an­la­gen ver­bun­den sind, kön­nen auch am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem11 teil­neh­men, wenn die Leis­tung der An­la­ge klei­ner ist als 1 MW. Der Bun­des­rat kann für wei­te­re Was­ser­kraft­an­la­gen Aus­nah­men von die­ser Un­ter­gren­ze vor­se­hen, so­fern sie:

a.
in­ner­halb von be­reits ge­nutz­ten Ge­wäs­ser­stre­cken lie­gen; oder
b.
mit kei­nen neu­en Ein­grif­fen in na­tür­li­che Ge­wäs­ser ver­bun­den sind.

6 Der Bun­des­rat kann die Leis­tungs­gren­ze nach Ab­satz 4 Buch­sta­be b er­hö­hen. Gibt es ei­ne Über­schnei­dung mit der Ein­mal­ver­gü­tung, so kön­nen die An­la­ge­be­trei­ber zwi­schen Ein­spei­se­ver­gü­tung und Ein­mal­ver­gü­tung wäh­len.12

7 Er re­gelt die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten zum Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem, ins­be­son­de­re:

a.
das An­trags­ver­fah­ren;
b.
die Ver­gü­tungs­dau­er;
c.
ener­ge­ti­sche, öko­lo­gi­sche und an­de­re Min­dest­an­for­de­run­gen;
d.
das vor­zei­ti­ge Er­lö­schen des An­spruchs auf Teil­nah­me am Ein­spei­severgütungssystem;
e.
den Aus­tritt so­wie die Be­din­gun­gen für einen vor­über­ge­hen­den Aus­tritt aus dem Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem;
f.
die rech­ne­ri­sche Wei­ter­ver­tei­lung der ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­tät durch die als Mess- und Ab­rech­nungs­ein­hei­ten tä­ti­gen Bi­lanz­grup­pen;
g.
wei­te­re Auf­ga­ben der Bi­lanz­grup­pen und der Netz­be­trei­ber, ins­be­son­de­re ei­ne Pflicht zur Ab­nah­me und Ver­gü­tung im Rah­men von Ar­ti­kel 21 so­wie ei­ne all­fäl­li­ge da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Vor­leis­tungs­pflicht.

11 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG; SR 171.10).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 729; BBl 2021 1314, 1316).

BGE

150 II 334 (2C_174/2023) from 22. März 2024
Regeste: Art. 19 Abs. 1 lit. e, Art. 19 Abs. 4 lit. d und Art. 72 Abs. 1 EnG; Art. 2 lit. a, Art. 16 Abs. 2 und Anhang 1.5 Ziff. 2.1.2 lit. g EnFV; Unterscheidung zwischen "Mischanlagen" und Hybridanlagen; Klärgas als nicht förderungsberechtigter erneuerbarer Energieträger; Berechnung des Vergütungssatzes für Hybridanlagen im Einspeisevergütungssystem. Streitgegenstand (E. 3). Anwendbares Recht und rechtliche Grundlagen (E. 4). Rügen des Departements (E. 5.1). Vorinstanzliche Erwägungen (E. 5.2). Vorbringen der Beschwerdegegnerin (E. 5.3). Im Gegensatz zu "Mischanlagen", die sowohl erneuerbare als auch fossile Energieträger zur Produktion von Elektrizität verwenden, nutzen Hybridanlagen mehrere erneuerbare Energieträger zur Elektrizitätsproduktion. Anlagen, die nicht förderungsberechtigte erneuerbare Energieträger, wie Klärgas, und zugleich andere, aber vergütungsberechtigte erneuerbare Energieträger zur Elektrizitätsproduktion nutzen, stellen Hybridanlagen im Sinne von Art. 2 lit. a EnFV dar (E. 5.4). Der Vergütungssatz für solche Anlagen ist unter Anwendung von Art. 16 Abs. 2 EnFV zu berechnen (E. 5.5 und 5.6).

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