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Bundesgesetz
über die Enteignung
(EntG)1

vom 20. Juni 1930 (Stand am 1. Januar 2021)

1 Eingefügt durch Ziff. I 5 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 7680

1 Der Ent­eig­ner kann je­der­zeit ver­lan­gen, dass er zur Be­sitz­er­grei­fung oder zur Aus­übung des Rechts schon vor der Be­zah­lung der Ent­schä­di­gung er­mäch­tigt wer­de, wenn er nach­weist, dass dem Un­ter­neh­men sonst be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Wird bei ei­nem be­ste­hen­den Werk das zu ent­eig­nen­de Recht be­reits fak­tisch in An­spruch ge­nom­men, ist die vor­zei­ti­ge Be­sitz­er­grei­fung von Ge­set­zes we­gen er­laubt.81

2 Über das Ge­such ent­schei­det der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on frü­he­s­tens beim Vor­lie­gen ei­nes voll­streck­ba­ren Ent­eig­nungs­ti­tels, in je­dem Fall nach An­hö­ren des Ent­eig­ne­ten, nö­ti­gen­falls nach ei­nem be­son­de­ren Au­gen­schein.82 Er zieht die Mit­glie­der der Schät­zungs­kom­mis­si­on bei, wenn er dies für not­wen­dig er­ach­tet oder wenn ei­ne Par­tei es ver­langt.

3 Im Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt und dem Bun­des­ge­richt ent­schei­det der In­struk­ti­ons­rich­ter über sol­che Ge­su­che.83

4 Dem Ge­such ist zu ent­spre­chen, so­fern die Prü­fung der Ent­schä­di­gungs­for­de­rung trotz Be­sitz­er­grei­fung noch mög­lich ist oder durch Mit­tel wie Fo­to­gra­fi­en, Skiz­zen u. dgl. ge­si­chert wer­den kann. ...84

5 Der Ent­eig­ner ist auf Ver­lan­gen des Ent­eig­ne­ten zur vor­he­ri­gen Si­cher­stel­lung ei­ner an­ge­mes­se­nen Sum­me oder zu Ab­schlags­zah­lun­gen oder zu bei­dem zu ver­hal­ten. Über das Ge­such be­fin­det der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on, ge­ge­be­nen­falls un­ter Bei­zug der Mit­glie­der der Schät­zungs­kom­mis­si­on. Die Ab­schlags­zah­lun­gen sind ge­mä­ss Ar­ti­kel 94 zu ver­tei­len. Auf al­le Fäl­le ist die end­gül­ti­ge Ent­schä­di­gung vom Ta­ge der Be­sitz­er­grei­fung an zum Zins­fuss, den das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt fest­legt, zu ver­zin­sen und ist ein all­fäl­lig wei­ter­ge­hen­der Scha­den zu er­set­zen.85

6 ...86

80Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1971, in Kraft seit 1. Aug. 1972 (AS 1972 904; BBl 1970 I 1010).

81 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

83 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 65 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

84 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

85 Fas­sung des zwei­ten und drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713). Vier­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

86 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 65 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).