Energieverordnung
(EnV)

vom 1. November 2017 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 16 Teilnahme von Mieterinnen und Mietern und Pächterinnen und Pächtern am Zusammenschluss

1 Die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer stellt den ein­zel­nen Mie­te­rin­nen und Mie­tern und Päch­te­rin­nen und Päch­tern fol­gen­de Kos­ten ab­züg­lich der Er­lö­se aus der ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­tät in Rech­nung:

a.
für die in­tern pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät:
1.
die an­re­chen­ba­ren Ka­pi­tal­kos­ten der An­la­ge,
2.
die Kos­ten für den Be­trieb und den Un­ter­halt der An­la­ge;
b.
die Kos­ten für die ex­tern be­zo­ge­ne Elek­tri­zi­tät; und
c.
die Kos­ten für die in­ter­ne Mes­sung, Da­ten­be­reit­stel­lung, Ver­wal­tung und Ab­rech­nung.25

1bis Die Kos­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b wer­den ver­brauchs­ab­hän­gig in Rech­nung ge­stellt, die­je­ni­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c kön­nen ver­brauchs­ab­hän­gig oder zu glei­chen Tei­len in Rech­nung ge­stellt wer­den.26

2 Die an­re­chen­ba­ren Ka­pi­tal­kos­ten dür­fen den an­ge­mes­se­nen Satz für Ver­zin­sung und Amor­ti­sa­ti­on der In­ves­ti­ti­on nicht über­schrei­ten.

2bis Über­nimmt ein Drit­ter die Fi­nan­zie­rung der An­la­ge und nimmt er da­zu Fremd­ka­pi­tal auf, so kann die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer wäh­len, ob sie oder er die nach Ab­satz 2 be­rech­ne­ten Ka­pi­tal­kos­ten oder statt­des­sen die tat­säch­lich an­fal­len­den Schuld­zin­sen in Rech­nung stellt.27

3 Den Mie­te­rin­nen und Mie­tern darf für die in­ter­nen Kos­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c nicht mehr in Rech­nung ge­stellt wer­den, als die Kos­ten des ex­ter­nen Stan­dard­strom­pro­dukts be­tra­gen wür­den, wenn die Mie­te­rin­nen und Mie­ter nicht Teil des Zu­sam­menschlus­ses wä­ren. Sind die in­ter­nen Kos­ten tiefer als die Kos­ten die­ses ex­ter­nen Stan­dard­strom­pro­dukts, so kann die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer den Mie­te­rin­nen und Mie­tern zu­sätz­lich höchs­tens die Hälf­te der er­ziel­ten Ein­spa­rung in Rech­nung stel­len.28

4 Beim Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch ist min­des­tens schrift­lich fest­zu­hal­ten:

a.
wer den Zu­sam­menschluss ge­gen aus­sen ver­tritt;
b.
die Art und Wei­se der Mes­sung des in­ter­nen Ver­brauchs, der Da­ten­be­reit­stel­lung, der Ver­wal­tung und der Ab­rech­nung;
c.
das Strom­pro­dukt, das ex­tern be­zo­gen wer­den soll, so­wie die Mo­da­li­tä­ten für einen Wech­sel die­ses Pro­dukts.

5 Mie­te­rin­nen und Mie­ter und Päch­te­rin­nen und Päch­ter kön­nen ih­re Teil­nah­me am Zu­sam­menschluss nur dann be­en­den, wenn:

a.
sie An­spruch auf Netz­zu­gang (Art. 17 Abs. 3 EnG) ha­ben und die­sen für sich gel­tend ma­chen wol­len; oder
b.
die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer ent­we­der die an­ge­mes­se­ne Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät nicht ge­währ­leis­ten kann oder die Vor­ga­ben der Ab­sät­ze 1–3 nicht ein­hält.

6 Die Be­en­di­gung ist der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder dem Grund­ei­gen­tü­mer drei Mo­na­te im Vor­aus schrift­lich und be­grün­det mit­zu­tei­len.

7 Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen und Grund­ei­gen­tü­mer, die für die Ver­sor­gung von Mie­te­rin­nen und Mie­tern und Päch­te­rin­nen und Päch­tern zu­stän­dig sind, sind von der Pflicht, die Ta­ri­fe zu ver­öf­fent­li­chen und ei­ne Kos­ten­trä­ger­rech­nung nach Ar­ti­kel 4 StromVV29 zu füh­ren, be­freit.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3465).

29 SR 734.71

BGE

122 II 252 () from 22. Mai 1996
Regeste: Art. 99 lit. b OG; Art. 7 Abs. 3 ENB; Art. 1 lit. k ENV; Zulässigkeit der Verwaltungsgerichtsbeschwerde auf dem Gebiet der Vergütung für von Selbstversorgern angebotene elektrische Energie; Anschlussbedingungen, Berechnung der Vergütung. Die Verfügung über die Höhe der Vergütung für die Lieferung elektrischer Energie ist mit Verwaltungsgerichtsbeschwerde anfechtbar; es handelt sich nicht um eine Verfügung über Tarife im Sinne von Art. 99 lit. b OG (E. 1). Begriff des Selbstversorgers (E. 3). Anwendbarkeit des Art. 7 Abs. 3 ENB auch auf Lieferungsverträge, die vor Inkrafttreten des Energienutzungsbeschlusses abgeschlossen worden sind und sich auf im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Beschlusses bereits bestehende Anlagen beziehen (E. 5) Berechnung der Vergütung: Art. 7 Abs. 3 ENB ist auch anwendbar auf kleine Wasserkraftwerke von Selbstversorgern; die diesbezügliche Lieferung von Energie ist zu einem Einheitspreis zu vergüten, unabhängig vom Typ der Anlage, deren Zustand (E. 6a) oder davon, ob elektrische Energie regelmässig angeboten wird (E. 6b). Der vom Eidg. Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement festgesetzte mittlere jährliche Preis von 16 Rp./kWh entspricht der von Art. 7 Abs. 3 ENB vorgesehenen Vergütung (E. 6d).

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