Erwerbsersatzverordnung1
(EOV)

vom 24. November 2004 (Stand am 1. Januar 2023)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2021 289).


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Art. 29 Arbeitslose Mütter und Väter

(Art. 16b Abs. 3 und 16i Abs. 3 EOG)37

1 Ei­ne Mut­ter, die im Zeit­punkt der Ge­burt ar­beits­los ist oder in­fol­ge Ar­beits­lo­sig­keit die er­for­der­li­che Min­des­t­er­werbs­dau­er nach Ar­ti­kel 16b Ab­satz 1 Buch­sta­be b EOG nicht er­füllt, hat An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, wenn sie:

a.
bis zur Ge­burt ein Tag­geld der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung be­zog; oder
b.
am Tag der Ge­burt die für den Be­zug ei­nes Tag­gel­des nach dem Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198238 er­for­der­li­che Bei­trags­dau­er er­füllt.

1bis Ei­ne Mut­ter nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a hat An­spruch auf die län­ger dau­ern­de Aus­rich­tung der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung (Art. 16c Abs. 3 EOG), wenn sie:

a.
die Tag­gel­der der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung vor der Ge­burt nicht aus­ge­schöpft hat und die Rah­men­frist für den Leis­tungs­be­zug am Tag nach En­de des Mut­ter­schafts­ur­laubs noch of­fen ist; und
b.
ein Arzt­zeug­nis nach Ar­ti­kel 24 vor­legt.39

2Ein Va­ter, der im Zeit­punkt der Ge­burt ar­beits­los ist oder in­fol­ge Ar­beits­lo­sig­keit die er­for­der­li­che Min­des­t­er­werbs­dau­er nach Ar­ti­kel 16i Ab­satz 1 Buch­sta­be c EOG nicht er­füllt, hat An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, wenn er:

a.
bis zur Ge­burt ein Tag­geld der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung be­zog; oder
b.
am Tag der Ge­burt Dienst im Sin­ne von Ar­ti­kel 1a EOG leis­tet und an die­sem Tag die für den Be­zug ei­nes Tag­gel­des nach dem Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz er­for­der­li­che Bei­trags­dau­er er­füllt.40

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4697).

38 SR 837.0

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 289).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4697).

Court decisions

136 V 239 (9C_121/2010) from July 8, 2010
Regeste: Art. 16b Abs. 3 EOG und Art. 29 lit. b EOV; Art. 9 Abs. 3, Art. 9b Abs. 2 und Art. 10 Abs. 3 AVIG; Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung bei Arbeitslosigkeit. Damit die Mutter im Zeitpunkt der Geburt als arbeitslos gilt, ist nicht vorausgesetzt, dass sie beim Arbeitsamt angemeldet ist (E. 2.1). Die für den Bezug eines Taggeldes nach dem AVIG erforderliche Beitragsdauer, deren Erfüllung Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung gibt, wenn die Mutter nicht bis zur Geburt des Kindes Taggelder der Arbeitslosenversicherung bezogen hat (Art. 29 lit. b EOV), muss während der ordentlichen zweijährigen Rahmenfrist für die Beitragszeit nach Art. 9 Abs. 3 AVIG zurückgelegt worden sein. Eine Verlängerung der Rahmenfrist analog zu Art. 9b Abs. 2 AVIG (bei Versicherten, die sich der Erziehung ihrer Kinder gewidmet haben), fällt ausser Betracht (E. 2.2-2.4).

142 V 502 (9C_577/2015) from Aug. 16, 2016
Regeste: Art. 16b Abs. 3 EOG; Art. 29 lit. b EOV; Art. 9 Abs. 3 und Art. 9a Abs. 2 AVIG; Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung bei Arbeitslosigkeit. Die für den Bezug eines Taggeldes nach dem AVIG erforderliche Beitragsdauer, deren Erfüllung Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung gibt, wenn die Mutter nicht bis zur Geburt des Kindes Arbeitslosentaggelder bezogen hat (Art. 29 lit. b EOV), muss nicht in jedem Fall während der ordentlichen zweijährigen Rahmenfrist für die Beitragszeit nach Art. 9 Abs. 3 AVIG zurückgelegt worden sein. Bei früher selbständigerwerbenden Müttern, die den seinerzeitigen Wechsel zur selbständigen Erwerbstätigkeit ohne Bezug von Leistungen der Arbeitslosenversicherung vollzogen haben, wird die Rahmenfrist gemäss Art. 9a Abs. 2 AVIG um die Dauer der selbständigen Erwerbstätigkeit, höchstens jedoch um zwei Jahre verlängert (E. 4.3).

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