Bundesgesetz
über die Familienzulagen und Finanzhilfen an Familienorganisationen1
(Familienzulagengesetz, FamZG)

vom 24. März 2006 (Stand am 1. Januar 2022)

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2020 (AS 2020 2775; BBl 2019 1019).


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Art. 17 Kompetenzen der Kantone

1 Die Kan­to­ne er­rich­ten ei­ne kan­to­na­le Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­se und über­tra­gen de­ren Ge­schäfts­füh­rung der kan­to­na­len AHV-Aus­gleichs­kas­se.

2 Die Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­sen ste­hen un­ter der Auf­sicht der Kan­to­ne. Un­ter Vor­be­halt die­ses Ge­set­zes und in Er­gän­zung da­zu so­wie un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Or­ga­ni­sa­ti­onss­truk­tu­ren und des Ver­fah­rens für die AHV er­las­sen die Kan­to­ne die er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen. Sie re­geln ins­be­son­de­re:

a.
die ob­li­ga­to­ri­sche Er­rich­tung ei­ner kan­to­na­len Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­se;
b.
die Kas­sen­zu­ge­hö­rig­keit und die Er­fas­sung der nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 un­ter­stell­ten Per­so­nen;
c.
die Vor­aus­set­zun­gen und das Ver­fah­ren für die An­er­ken­nung von Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­sen;
d.
den Ent­zug der An­er­ken­nung;
e.
den Zu­sam­menschluss und die Auf­lö­sung von Kas­sen;
f.
die Auf­ga­ben und Pflich­ten der Kas­sen und der Ar­beit­ge­ber;
g.
die Vor­aus­set­zun­gen für den Wech­sel der Kas­se;
h.
das Sta­tut und die Auf­ga­ben der kan­to­na­len Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­se;
i.
die Re­vi­si­on der Kas­sen und die Ar­beit­ge­ber­kon­trol­le;
j.
die Fi­nan­zie­rung, ins­be­son­de­re den all­fäl­li­gen Ver­teil­schlüs­sel für die Bei­trä­ge der Ar­beit­ge­ber so­wie der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer;
k.
den all­fäl­li­gen Las­ten­aus­gleich zwi­schen den Kas­sen;
l.
die all­fäl­li­ge Über­tra­gung wei­te­rer Auf­ga­ben an die Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re von Auf­ga­ben zur Un­ter­stüt­zung von An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee und des Fa­mi­li­en­schut­zes.

BGE

135 V 172 (8C_366/2008) from 1. April 2009
Regeste: a Art. 3 Abs. 2 und Art. 17 Abs. 2 lit. k FamZG; § 18 des Gesetzes des Kantons Luzern vom 8. September 2008 über die Familienzulagen (FamZG/LU); Lastenausgleich. Die Beiträge, welche gestützt auf Art. 11 ff. FamZG erhoben werden, dürfen nicht dazu dienen, auf kantonalem Recht beruhende Familienzulagen für (nichtlandwirtschaftliche) Selbstständigerwerbende im Rahmen eines allfälligen Lastenausgleichs nach Art. 17 Abs. 2 lit. k FamZG mitzufinanzieren (E. 6).

140 V 233 (8C_837/2013) from 8. Mai 2014
Regeste: Art. 15 Abs. 2 FamZG; Art. 1 FamZG in Verbindung mit Art. 25 Abs. 1 ATSG; Art. 4 Abs. 2 des Gesetzes des Kantons Bern vom 11. Juni 2008 über die Familienzulagen (KFamZG). Art. 4 Abs. 2 KFamZG ist bundesrechtswidrig (E. 3 und 4).

141 V 272 (8C_742/2014) from 4. Mai 2015
Regeste: Art. 12 Abs. 2 FamZG; Art. 9 FamZV; Zweigniederlassungen. Art. 9 FamZV und Rz. 502 der Wegleitung zum Bundesgesetz über die Familienzulagen FamZG (FamZWL), wonach als Zweigniederlassung auch Baustellen mit mindestens zwölfmonatiger Dauer gelten, sind gesetzeskonform (E. 4).

141 V 521 (8C_227/2015) from 14. September 2015
Regeste: Art. 13 FamZG; Art. 7 Abs. 1 FamZV; Art. 2 in Verbindung mit Art. 67 der Verordnung (EG) Nr. 883/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. April 2004 zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit; Anspruch eines Drittstaatsangehörigen auf Familienzulagen. Ein Drittstaatsangehöriger, welcher für einen Schweizer Arbeitgeber tätig ist und dessen Kinder eine EU-Staatsbürgerschaft haben und in einem EU-Mitgliedsstaat wohnen, fällt nicht unter den persönlichen Geltungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 883/2004; mangels Vereinbarung in einem zwischenstaatlichen Abkommen hat er daher nach Art. 7 Abs. 1 FamZV keinen Anspruch auf Familienzulagen für seine Kinder (E. 4).

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