Bundesgesetz
über den eidgenössischen Finanzhaushalt
(Finanzhaushaltgesetz, FHG)

vom 7. Oktober 2005 (Stand am 1. September 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 36 Kreditüberschreitungen 44

1 Ist es dem Bun­des­rat aus zeit­li­chen Grün­den nicht mög­lich, für Auf­wän­de oder In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben Nach­trags­kre­di­te ein­zu­ho­len, so kann er be­wil­lig­te Kre­di­te mit vor­gän­gi­ger Zu­stim­mung der Fi­nanz­de­le­ga­ti­on über­schrei­ten. Die Zu­stim­mung ist nicht er­for­der­lich, wenn der Be­trag im Ein­zel­fall 5 Mil­lio­nen Fran­ken nicht über­schrei­tet.

2 Im ver­wal­tungs­ei­ge­nen Be­reich dür­fen Vor­an­schlags­kre­di­te nach Ar­ti­kel 30a Ab­sät­ze 1–3 und 5 oh­ne Nach­trags­kre­di­te und Zu­stim­mung der Fi­nanz­de­le­ga­ti­on um 1 Pro­zent, höchs­tens aber um 10 Mil­lio­nen Fran­ken, über­schrit­ten wer­den.

3 Kre­dit­über­schrei­tun­gen sind zu­dem für fol­gen­de Auf­wän­de und In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben zu­läs­sig, oh­ne dass der Bun­des­rat vor­gän­gig von der Bun­des­ver­samm­lung Nach­trags­kre­di­te oder von der Fi­nanz­de­le­ga­ti­on die Zu­stim­mung ein­ho­len muss:

a.
in Ver­fas­sung oder Ge­setz fest­ge­leg­te An­tei­le Drit­ter an be­stimm­ten Ein­nah­men;
b.
Ein­la­gen in Fonds nach Ar­ti­kel 52, wenn sie aus zweck­ge­bun­de­nen Ein­nah­men stam­men oder im Ge­setz fest­ge­legt sind;
c.
die Ver­wen­dung zweck­ge­bun­de­ner Ein­nah­men zur Er­fül­lung ei­ner be­stimm­ten Auf­ga­be und die Ein­la­ge sol­cher Ein­nah­men in die Spe­zi­al­fi­nan­zie­run­gen nach Ar­ti­kel 53, so­fern ei­ne Leis­tungs­ver­pflich­tung vor­liegt;
d.
Bei­trä­ge an So­zi­al­ver­si­che­run­gen, wenn sie an die Ent­wick­lung der Mehr­wert­steuer­ein­nah­men ge­bun­den oder im Ge­setz fest­ge­legt sind;
e.
die Über­schrei­tung von Glo­bal­bud­gets nach Ar­ti­kel 30a Ab­satz 4;
f.
Ab­schrei­bun­gen und Wert­be­rich­ti­gun­gen;
g.
die Be­las­tung durch Fremd­wäh­rungs­dif­fe­ren­zen oder ver­min­der­ten Mün­z­um­lauf.

4 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Kre­di­te oh­ne Nach­trags­kre­di­te und Zu­stim­mung der Fi­nanz­de­le­ga­ti­on über­schrei­ten, wenn der Bun­des­be­schluss zum Vor­an­schlag oder zu ei­nem Nach­trags­kre­dit dies vor­sieht und er nur über ein ge­ring­fü­gi­ges Er­mes­sen für die Auf­wän­de und In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben ver­fügt.

5 Er un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung al­le Kre­dit­über­schrei­tun­gen im Rah­men der Staats­rech­nung nach­träg­lich zur Ge­neh­mi­gung.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 662; BBl 2020 349).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden