Bundesgesetz
über den Finanz- und Lastenausgleich
(FiLaG)

vom 3. Oktober 2003 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 3 Ressourcenpotenzial

1 Das Res­sour­cen­po­ten­zi­al ei­nes Kan­tons ist der Wert sei­ner fis­ka­lisch aus­schöpf­ba­ren Res­sour­cen.

2 Es wird be­rech­net auf der Grund­la­ge:

a.
der steu­er­ba­ren Ein­kom­men der na­tür­li­chen Per­so­nen nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 19903 über die di­rek­te Bun­des­steu­er;
b.
der Ver­mö­gen der na­tür­li­chen Per­so­nen;
c.
der steu­er­ba­ren Ge­win­ne der ju­ris­ti­schen Per­so­nen nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 1990 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.

3 Der Bun­des­rat legt einen ein­heit­li­chen Ab­zug (Frei­be­trag) von den Ein­kom­men fest. Bei den Ver­mö­gen der na­tür­li­chen Per­so­nen be­rück­sich­tigt er die im Ver­gleich zu den Ein­kom­men un­ter­schied­li­che steu­er­li­che Aus­schöp­fung.4 Bei den Ge­win­nen der ju­ris­ti­schen Per­so­nen trägt er der im Ver­gleich zu den Ein­kom­men und Ver­mö­gen der na­tür­li­chen Per­so­nen un­ter­schied­li­chen steu­er­li­chen Aus­schöp­fung Rech­nung; da­bei un­ter­schei­det er ins­be­son­de­re zwi­schen den Ge­win­nen nach Ar­ti­kel 24bdes Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19905 über die Har­mo­ni­sie­rung der di­rek­ten Steu­ern der Kan­to­ne und Ge­mein­den (StHG) und den üb­ri­gen Ge­win­nen.6

4 Er er­mit­telt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen jähr­lich das Res­sour­cen­po­ten­zi­al je­des Kan­tons pro Kopf sei­ner Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner auf Grund der Zah­len der letz­ten drei ver­füg­ba­ren Jah­re.

5 Kan­to­ne, de­ren Res­sour­cen­po­ten­zi­al pro Kopf über dem schwei­ze­ri­schen Durch­schnitt liegt, gel­ten als res­sour­cen­stark. Kan­to­ne, de­ren Res­sour­cen­po­ten­zi­al pro Kopf un­ter dem schwei­ze­ri­schen Durch­schnitt liegt, gel­ten als res­sour­cen­schwach.

3 SR 642.11

4 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. II Abs. 1 des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3817; BBl 2018 6577).

5 SR 642.14

6 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527). Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. II Abs. 1 des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3817; BBl 2018 6577).

BGE

150 II 321 (9C_591/2023) from 2. April 2024
Regeste: Art. 127 Abs. 3 BV; Art. 20 Abs. 1 StHG; interkantonale Doppelbesteuerung; tatsächliche Verwaltung einer Aktiengesellschaft; Beweismass; Rückerstattung von zu Unrecht bezogenen Steuern. Ob sich die tatsächliche Verwaltung einer Aktiengesellschaft an einem bestimmten Ort im Kantonsgebiet befindet, bestimmt sich nach dem Beweismass der überwiegenden Wahrscheinlichkeit (E. 3). Verzerrungen im Nationalen Finanzausgleich (NFA), die durch Doppelbesteuerungsfälle hervorgerufen werden können, sind kein Grund dafür, einem Kanton im Doppelbesteuerungsverfahren vor Bundesgericht zu gestatten, zu Unrecht bezogene Steuern einzubehalten (E. 4).

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