Verordnung über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel

vom 25. November 2015 (Stand am 1. Oktober 2020)


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Art. 106 Grenzüberschreitende Geschäfte

(Art. 94 Abs. 2 und 107 Fin­fraG)

1Die Pflicht, bei grenz­über­schrei­ten­den Ge­schäf­ten Si­cher­hei­ten aus­zut­au­schen, be­steht un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2, 2bis und 2ter auch dann, wenn die aus­län­di­sche Ge­gen­par­tei der aus­tausch­pflich­ti­gen Schwei­zer Ge­gen­par­tei aus­tausch­pflich­tig wä­re, wenn sie ih­ren Sitz in der Schweiz hät­te.1

2Kei­ne Si­cher­hei­ten müs­sen aus­ge­tauscht wer­den, so­fern die aus­län­di­sche Ge­gen­par­tei:

a.
ih­ren Sitz in ei­nem Staat hat, des­sen Recht von der FIN­MA als gleich­wer­tig an­er­kannt wor­den ist; und
b.
nach dem Recht die­ses Staa­tes kei­ne Si­cher­hei­ten aus­tau­schen muss.

2bisDie Schwei­zer Ge­gen­par­tei kann auf die Leis­tung von Er­stein­schuss- und Nach­schuss­zah­lun­gen an die aus­län­di­sche Ge­gen­par­tei ver­zich­ten, wenn ei­ne un­ab­hän­gi­ge recht­li­che Über­prü­fung er­ge­ben hat, dass:

a.
die Auf­rech­nungs- oder Be­si­che­rungs­ver­ein­ba­run­gen ge­gen­über der aus­län­di­schen Ge­gen­par­tei recht­lich nicht je­der­zeit si­cher durch­setz­bar sind; oder
b.
Ver­ein­ba­run­gen zur Tren­nung von Si­cher­hei­ten nicht in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Stan­dards ent­spre­chen.2

2terSie kann auf die Ein­for­de­rung von Er­stein­schuss- und Nach­schuss­zah­lun­gen von der aus­län­di­schen Ge­gen­par­tei ver­zich­ten, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2bis Buch­sta­be a oder b er­füllt sind und:

a.
ei­ne un­ab­hän­gi­ge recht­li­che Über­prü­fung er­ge­ben hat, dass die Ent­ge­gen­nah­me von Er­stein­schuss- oder Nach­schuss­zah­lun­gen von der aus­län­di­schen Ge­gen­par­tei im Ein­klang mit den Be­stim­mun­gen des Fin­fraG oder die­ser Ver­ord­nung nicht mög­lich wä­re; und
b.
das Ver­hält­nis der nach In­kraft­tre­ten der Pflicht zur Ein­for­de­rung von Er­stein­schuss- und Nach­schuss­zah­lun­gen ab­ge­schlos­se­nen und aus­ste­hen­den un­be­si­cher­ten Trans­ak­tio­nen zu al­len OTC-De­ri­vat­ge­schäf­ten klei­ner ist als 2,5 Pro­zent, wo­bei grup­pen­in­ter­ne Ge­schäf­te bei der Be­rech­nung nicht mit­ein­zu­be­zie­hen sind.3

3Die üb­ri­gen Ri­si­komin­de­rungs­pflich­ten, die ein Mit­wir­ken der Ge­gen­par­tei er­for­dern wür­den, kön­nen ein­sei­tig er­füllt wer­den, so­weit dies an­er­kann­ten in­ter­na­tio­na­len Stan­dards ent­spricht.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, in Kraft seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, in Kraft seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, in Kraft seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).

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