Verordnung
über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel
(Finanzmarktinfrastrukturverordnung, FinfraV)

vom 25. November 2015 (Stand am 1. August 2021)


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Art. 103 Berechnung der Ersteinschusszahlung

(Art. 110 Fin­fraG)

1 Die Er­stein­schuss­zah­lung be­rech­net sich als pro­zen­tua­ler Ab­schlag auf die Brut­to­po­si­tio­nen der ein­zel­nen De­ri­vat­ge­schäf­te. De­ri­vat­ge­schäf­te, die Ge­gen­stand ei­ner zwi­schen den Ge­gen­par­tei­en ab­ge­schlos­se­nen Auf­rech­nungs­ver­ein­ba­rung bil­den («Net­ting-Set»), kön­nen zu­sam­men­ge­fasst wer­den.

2 Sie be­trägt nach De­ri­va­te­ka­te­go­ri­en:

a.
1 Pro­zent für Zins­de­ri­va­te mit ei­ner Rest­lauf­zeit von bis zu 2 Jah­ren;
b.
2 Pro­zent für Kre­dit­de­ri­va­te mit ei­ner Rest­lauf­zeit von bis zu 2 Jah­ren und für Zins­de­ri­va­te mit ei­ner ver­blei­ben­den Rest­lauf­zeit zwi­schen 2–5 Jah­ren;
c.
4 Pro­zent für Zins­de­ri­va­te mit ei­ner Rest­lauf­zeit von mehr als 5 Jah­ren;
d.
5 Pro­zent für Kre­dit­de­ri­va­te mit ei­ner Rest­lauf­zeit zwi­schen 2–5 Jah­ren;
e.
6 Pro­zent für Fremd­wäh­rungs­de­ri­va­te;
f.
10 Pro­zent für Kre­dit­de­ri­va­te mit ei­ner Rest­lauf­zeit von mehr als 5 Jah­ren;
g.
15 Pro­zent für Ak­ti­en-, Roh­stoff-, Wa­ren- und für al­le üb­ri­gen De­ri­va­te.

3 Fällt ein Ge­schäft in mehr als ei­ne De­ri­va­te­ka­te­go­rie nach Ab­satz 2, so fällt es:

a.
in die De­ri­va­te­ka­te­go­rie des Hauptri­si­ko­fak­tors, so­weit die­ser im be­trof­fe­nen Ge­schäft ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar ist;
b.
in die De­ri­va­te­ka­te­go­rie mit dem höchs­ten pro­zen­tua­len Ab­schlag, so­fern im be­trof­fe­nen Ge­schäft ein Hauptri­si­ko­fak­tor nicht ein­deu­tig iden­ti­fi­zier­bar ist.

4 Die Er­stein­schuss­zah­lung für ein Net­ting-Set be­rech­net sich ge­mä­ss An­hang 3.

5 Fi­nan­zi­el­le Ge­gen­par­tei­en, die einen von der FIN­MA ge­neh­mig­ten Mark­tri­si­ko-Mo­del­lan­satz nach Ar­ti­kel 88 der ERV35 für die Be­rech­nung der nach Ri­si­ko ge­wich­te­ten Po­si­tio­nen oder ein von der FIN­MA ge­neh­mig­tes Markt­mo­dell nach den Ar­ti­keln 50a–50d der Auf­sichts­ver­ord­nung vom 9. No­vem­ber 200536 zur Be­rech­nung der Sol­va­bi­li­tät im Rah­men des Schwei­zer Sol­venz­test (SST) ver­wen­den, kön­nen die Er­stein­schuss­zah­lung ge­stützt dar­auf be­rech­nen, so­lan­ge sich kein in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­tes, bran­chen­weit an­er­kann­tes Stan­dard­mo­dell eta­bliert hat. Die FIN­MA re­gelt die tech­ni­schen Kri­te­ri­en, die der Mo­del­lan­satz oder das Markt­mo­dell er­fül­len muss.

6 ...37

35 SR 952.03

36 SR 961.011

37 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).

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