Verordnung
über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel
(Finanzmarktinfrastrukturverordnung, FinfraV)

vom 25. November 2015 (Stand am 1. August 2021)


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Art. 86 Nicht erfasste Geschäfte

(Art. 94 Abs. 4 und 97 Abs. 2 Fin­fraG)26

1 Ge­schäf­te mit Ge­gen­par­tei­en, die nach den Ar­ti­keln 98 Ab­satz 2 oder 99 Ab­satz 2 Fin­fraG neu der Ab­rech­nungs­pflicht un­ter­stellt sind, müs­sen nicht über ei­ne zen­tra­le Ge­gen­par­tei ab­ge­rech­net wer­den, so­weit sie vor Un­ter­stel­lung un­ter die Ab­rech­nungs­pflicht ab­ge­schlos­sen wur­den.

2 De­ri­vat­ge­schäf­te mit Ge­gen­par­tei­en mit Sitz oder Wohn­sitz in der Schweiz, für wel­che die Be­stim­mun­gen über den Han­del mit De­ri­va­ten nicht gel­ten, müs­sen nicht über ei­ne zen­tra­le Ge­gen­par­tei ab­ge­rech­net wer­den.

3 De­ri­vat­ge­schäf­te, an de­nen ein Emit­tent ei­ner ge­deck­ten Schuld­ver­schrei­bung oder ein Rechts­trä­ger ei­nes De­ckungs­stocks für ge­deck­te Schuld­ver­schrei­bun­gen be­tei­ligt ist, müs­sen nicht über ei­ne zen­tra­le Ge­gen­par­tei ab­ge­rech­net wer­den, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Das De­ri­vat­ge­schäft dient aus­sch­liess­lich der Ab­si­che­rung von Zins- oder Wäh­rungs­ri­si­ken, die sich für den De­ckungs­stock aus der ge­deck­ten Schuld­ver­schrei­bung er­ge­ben.
b.
Das De­ri­vat­ge­schäft wird im Fal­le ei­nes Sa­nie­rungs- oder Kon­kurs­ver­fah­rens, das über den Emit­ten­ten der ge­deck­ten Schuld­ver­schrei­bung oder über den Rechts­trä­ger des De­ckungs­stocks er­öff­net wird, nicht be­en­det.
c.
Die Ge­gen­par­tei des Emit­ten­ten der ge­deck­ten Schuld­ver­schrei­bung oder des Rechts­trä­gers des De­ckungs­stocks ist min­des­tens gleich­ran­gig mit den Gläu­bi­gern der ge­deck­ten Schuld­ver­schrei­bung; aus­ge­nom­men sind Fäl­le, in de­nen:
1.
die Ge­gen­par­tei die säu­mi­ge oder die be­trof­fe­ne Par­tei ist; oder
2.
die Ge­gen­par­tei auf die Gleich­ran­gig­keit ver­zich­tet.
d.
Die üb­ri­gen un­ter dem Net­ting-Set ab­ge­schlos­se­nen De­ri­vat­ge­schäf­te hän­gen mit dem De­ckungs­stock zu­sam­men.
e.
Die Be­si­che­rungs­quo­te des De­ckungs­stocks be­trägt min­des­tens 102 Pro­zent.27

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, in Kraft seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Ju­li 2017, in Kraft seit 1. Aug. 2017 (AS 2017 3715).

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