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Verordnung
über die Finanzinstitute
(Finanzinstitutsverordnung, FINIV)

vom 6. November 2019 (Stand am 23. Januar 2023)

Art. 29 Anrechenbare Eigenmittel

(Art. 23 FI­NIG)

1 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen kön­nen an die Ei­gen­mit­tel an­rech­nen:

a.
das li­be­rier­te Ak­ti­en- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal bei der Ak­ti­en- und der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft, das Stamm­ka­pi­tal bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung und das Ge­nos­sen­schafts­ka­pi­tal bei der Ge­nos­sen­schaft;
b.
die ge­setz­li­chen und an­de­ren Re­ser­ven;
c.
den Ge­winn­vor­trag;
d.
den Ge­winn des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res nach Ab­zug des ge­schätz­ten Ge­win­naus­schüt­tungs­an­teils, so­fern ei­ne prü­fe­ri­sche Durch­sicht oder Re­vi­si­on nach dem OR17 des Zwi­schen­ab­schlus­ses oder der Jah­res­rech­nung die vor­ge­se­he­nen Zu­si­che­run­gen er­ge­ben;
e.
stil­le Re­ser­ven, so­fern sie auf ei­nem be­son­de­ren Kon­to aus­ge­schie­den und als Ei­gen­mit­tel ge­kenn­zeich­net wer­den und ih­re An­re­chen­bar­keit im Rah­men der Prü­fung nach Ar­ti­kel 62 FI­NIG be­stä­tigt wird.

2 Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten und Ein­zel­un­ter­neh­men kön­nen an die Ei­gen­mit­tel an­rech­nen:

a.
die Ka­pi­tal­kon­ten und die Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 3 er­füllt sind;
b.
die Kom­man­di­te.

3 Zu­dem dür­fen Ver­mö­gens­ver­wal­ter und Trus­tees ih­nen ge­währ­te Dar­le­hen, ein­sch­liess­lich Ob­li­ga­tio­nen­an­lei­hen mit ei­ner Lauf­zeit von min­des­tens fünf Jah­ren, an die Ei­gen­mit­tel an­rech­nen, so­fern aus ei­ner Er­klä­rung her­vor­geht, dass:

a.
die Dar­le­hen im Fal­le ei­ner Li­qui­da­ti­on, ei­nes Kon­kur­ses oder ei­nes Nach­lass­ver­fah­rens den For­de­run­gen al­ler üb­ri­gen Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger im Rang nach­ge­hen; und
b.
sich der Ver­mö­gens­ver­wal­ter oder der Trus­tee ver­pflich­tet hat, sie we­der mit ei­ge­nen For­de­run­gen zu ver­rech­nen noch mit ei­ge­nen Ver­mö­gens­wer­ten si­cher­zu­stel­len.

4 Die Er­klä­rung nach Ab­satz 3 ist un­wi­der­ruf­lich. Sie ist schrift­lich oder in ei­ner an­de­ren Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­zu­ge­ben und bei der Auf­sichts­or­ga­ni­sa­ti­on zu hin­ter­le­gen.