Verordnung
über die Finanzinstitute
(Finanzinstitutsverordnung, FINIV)

vom 6. November 2019 (Stand am 23. Januar 2023)


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Art. 70a Anrechenbare Eigenmittel 30

(Art. 46 FI­NIG)

1 Wert­pa­pier­häu­ser kön­nen an die Ei­gen­mit­tel nach Ar­ti­kel 70 Ab­sät­ze 1–3 an­rech­nen:

a.
das ein­be­zahl­te Ge­sell­schafts­ka­pi­tal und bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten zu­sätz­lich die al­ter­na­ti­ven Ka­pi­ta­l­in­stru­men­te;
b.
die of­fe­nen Re­ser­ven;
c.
den Ge­winn­vor­trag;
d.
den Quar­tals­ge­winn nach Ab­zug des ge­schätz­ten Ge­win­naus­schüt­tungs­an­teils;
e.
nach­ran­gi­ge An­lei­hen, die nur mit Zu­stim­mung der FIN­MA rück­zahl­bar sind.

2 Die Mit­tel nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c kön­nen voll­stän­dig an­ge­rech­net wer­den.

3 Der Quar­tals­ge­winn kann, nach Ab­zug des ge­schätz­ten Ge­win­naus­schüt­tungs­an­teils, zu 70 Pro­zent an­ge­rech­net wer­den, so­fern ei­ne voll­stän­di­ge Er­folgs­rech­nung nach den auf Ar­ti­kel 42 der Ban­ken­ver­ord­nung vom 30. April 201431 ge­stütz­ten Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen der FIN­MA oder nach ei­nem durch die FIN­MA an­er­kann­ten in­ter­na­tio­na­len Stan­dard vor­liegt, auch wenn die Er­folgs­rech­nung kei­ner prü­fe­ri­schen Durch­sicht un­ter­zo­gen wur­de. In be­grün­de­ten Fäl­len kann die FIN­MA ein Tes­tat ver­lan­gen.

4 Von den an­re­chen­ba­ren Ei­gen­mit­teln nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d voll­stän­dig ab­zu­zie­hen sind:

a.
der Ver­lust­vor­trag und der Ver­lust des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res;
b.
der Wert all­fäl­li­ger Be­tei­li­gun­gen im Rah­men der Ein­zel­in­sti­tuts­be­rech­nung;
c.
der Good­will, ein­sch­liess­lich et­wai­ger Good­will, der bei der Be­wer­tung von we­sent­li­chen Be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men des Fi­nanz­be­reichs aus­ser­halb des Kon­so­li­die­rungs­krei­ses ein­be­zo­gen wur­de, und im­ma­te­ri­el­le Wer­te;
d.
la­ten­te Steu­er­an­sprü­che («De­fer­red Tax As­sets, DTA»), de­ren Rea­li­sie­rung von der zu­künf­ti­gen Ren­ta­bi­li­tät ab­hängt, wo­bei ei­ne Ver­rech­nung mit ent­spre­chen­den la­ten­ten Steu­er­ver­pflich­tun­gen in­ner­halb der­sel­ben geo­gra­fi­schen und sach­li­chen Steu­er­zu­stän­dig­keit zu­läs­sig ist.

5 Über­stei­gen die Ei­gen­mit­tel ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d nach den Ab­zü­gen ge­mä­ss Ab­satz 4 1,5 Mil­lio­nen Fran­ken, so dür­fen für den dar­über lie­gen­den Be­trag die nach­ran­gi­gen An­lei­hen zu 40 Pro­zent an­ge­rech­net wer­den.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 7 der V vom 18. Ju­ni 2021 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 400).

31 SR 952.02

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