Bundesgesetz
über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung
(Fortpflanzungsmedizingesetz, FMedG)

vom 18. Dezember 1998 (Stand am 1. Dezember 2022)


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Art. 3 Kindeswohl

1 Fort­pflan­zungs­ver­fah­ren dür­fen nur an­ge­wen­det wer­den, wenn das Kin­des­wohl ge­währ­leis­tet ist.

2 Sie dür­fen nur bei Paa­ren an­ge­wen­det wer­den:

a.
zu de­nen ein Kin­des­ver­hält­nis im Sin­ne der Ar­ti­kel 252–263 des Zi­vil­ge­setz­buchs4 (ZGB) be­grün­det wer­den kann; und
b.5
die auf Grund ih­res Al­ters und ih­rer per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se vor­aus­sicht­lich bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des für des­sen Pfle­ge und Er­zie­hung sor­gen kön­nen.

3 Ge­spen­de­te Sa­men­zel­len dür­fen nur bei Ehe­paa­ren ver­wen­det wer­den.

4 Keim­zel­len dür­fen nach dem Tod der Per­son, von der sie stam­men, nicht mehr ver­wen­det wer­den. Aus­ge­nom­men sind Sa­men­zel­len von Sa­men­spen­dern.6

5 Im­prä­gnier­te Ei­zel­len und Em­bryo­nen in vi­tro dür­fen nach dem Tod ei­nes Teils des be­trof­fe­nen Paa­res nicht mehr ver­wen­det wer­den.7

4 SR 210

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 20 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 3641; BBl 2013 5853).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 3641; BBl 2013 5853).

BGE

141 III 328 (5A_443/2014) from 14. September 2015
Regeste: Art. 8 EMRK; Art. 2, 3 und 7 KRK; Art. 119 Abs. 2 lit. d BV; Art. 4 FMedG; Art. 27 Abs. 1, Art. 32 und 70 IPRG; Art. 45 Abs. 2 Ziff. 4 und Art. 252 Abs. 1 ZGB; Art. 7 und 8 ZStV; Anerkennung und Eintragung ausländischer Geburtsurkunden ins Personenstandsregister bei Leihmutterschaft; Ordre public. Eine kalifornische Geburtsurkunde kann nicht anerkannt werden, wenn die verurkundeten Kindesverhältnisse zu genetisch nicht verwandten Eltern in Umgehung des schweizerischen Leihmutterschaftsverbotes entstanden sind (E. 2-8).

142 V 249 (9C_435/2015) from 10. Mai 2016
Regeste: Art. 32 Abs. 1, Art. 33 und 34 Abs. 1 KVG; Ziff. 3 Anhang 1 KLV; Voraussetzungen einer Kostenübernahme durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung. Das Gesetz sieht für die Übernahme der Kosten einer künstlichen Insemination keine feste Altersgrenze vor. In der Medizin gehen die Meinungen darüber, ab welchem Zeitpunkt eine Frau allenfalls nicht mehr als gebärfähig gilt, derzeit auseinander. Aus diesem Grund und weil es nicht Aufgabe des Bundesgerichts ist, eine solche zeitliche Grenze festzulegen, bedarf es einer individualisierten Beurteilung anhand der klinischen Merkmale der einzelnen Patientin (E. 6.4).

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