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Bundesgesetz
über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung
(Fortpflanzungsmedizingesetz, FMedG)

vom 18. Dezember 1998 (Stand am 1. Juli 2023)

Art. 2 Begriffe

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Ver­fah­ren der me­di­zi­nisch un­ter­stütz­ten Fort­pflan­zung (Fort­pflan­zungs­ver­fah­ren):Me­tho­den zur Her­bei­füh­rung ei­ner Schwan­ger­schaft oh­ne Ge­schlechts­ver­kehr, ins­be­son­de­re In­se­mi­na­ti­on, In-vi­tro-Fer­ti­li­sa­ti­on mit Em­bryotrans­fer so­wie Ga­me­ten­trans­fer;
b.
In­se­mi­na­ti­on:das in­stru­men­tel­le Ein­brin­gen von Sa­men­zel­len in die Ge­schlechts­or­ga­ne der Frau;
c.
In-vi­tro-Fer­ti­li­sa­ti­on:die Ver­ei­ni­gung ei­ner Ei­zel­le mit Sa­men­zel­len aus­ser­halb des Kör­pers der Frau;
d.
Ga­me­ten­trans­fer:das in­stru­men­tel­le Ein­brin­gen von Sa­men- und Ei­zel­len in die Ge­bär­mut­ter oder in einen Ei­lei­ter der Frau;
e.
Keim­zel­len (Ga­me­ten):Sa­men- und Ei­zel­len;
f.
Keim­bahn­zel­len:Keim­zel­len (ein­sch­liess­lich ih­rer Vor­läu­fer­zel­len), im­prä­gnier­te Ei­zel­len und em­bryo­na­le Zel­len, de­ren ge­ne­ti­sches Ma­te­ri­al an Nach­kom­men ver­erbt wer­den kann;
g.
Im­prä­gna­ti­on:das Be­wir­ken des Ein­drin­gens ei­ner Sa­men­zel­le in das Plas­ma der Ei­zel­le, na­ment­lich durch In­se­mi­na­ti­on, Ga­me­ten­trans­fer oder In‑vi­tro-Fer­ti­li­sa­ti­on;
h.
im­prä­gnier­te Ei­zel­le:die be­fruch­te­te Ei­zel­le vor der Kern­ver­schmel­zung;
i.
Em­bryo:die Frucht von der Kern­ver­schmel­zung bis zum Ab­schluss der Or­ga­n­ent­wick­lung;
j.
Fö­tus:die Frucht vom Ab­schluss der Or­ga­n­ent­wick­lung bis zur Ge­burt;
k.
Leihmut­ter:ei­ne Frau, die be­reit ist, durch ein Fort­pflan­zungs­ver­fah­ren ein Kind zu emp­fan­gen, es aus­zu­tra­gen und nach der Ge­burt Drit­ten auf Dau­er zu über­las­sen;
l.
Klo­nen:die künst­li­che Er­zeu­gung ge­ne­tisch iden­ti­scher We­sen;
m.
Chi­mä­ren­bil­dung:die Ver­ei­ni­gung to­ti­po­ten­ter Zel­len aus zwei oder meh­re­ren ge­ne­tisch un­ter­schied­li­chen Em­bryo­nen zu ei­nem Zell­ver­band. To­ti­po­tent sind em­bryo­na­le Zel­len, wel­che die Fä­hig­keit ha­ben, sich zu je­der spe­zia­li­sier­ten Zel­le zu ent­wi­ckeln;
n.
Hy­brid­bil­dung:das Be­wir­ken des Ein­drin­gens ei­ner nicht­mensch­li­chen Sa­men­zel­le in ei­ne mensch­li­che Ei­zel­le oder ei­ner mensch­li­chen Sa­men­zel­le in ei­ne nicht­mensch­li­che Ei­zel­le.