Bundesgesetz
über die medizinisch unterstützte Fortpflanzung
(Fortpflanzungsmedizingesetz, FMedG)

vom 18. Dezember 1998 (Stand am 1. Juli 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 5a Untersuchung des Erbguts von Keimzellen und von Embryonen in vitro und deren Auswahl 9

1 Die Un­ter­su­chung des Erb­guts von Keim­zel­len und de­ren Aus­wahl zur Be­ein­flus­sung des Ge­schlechts oder an­de­rer Ei­gen­schaf­ten des Kin­des sind nur zu­läs­sig zur Er­ken­nung chro­mo­so­ma­ler Ei­gen­schaf­ten, die die Ent­wick­lungs­fä­hig­keit des zu zeu­gen­den Em­bryos be­ein­träch­ti­gen kön­nen, oder wenn die Ge­fahr, dass die Ver­an­la­gung für ei­ne schwe­re Krank­heit über­tra­gen wird, an­ders nicht ab­ge­wen­det wer­den kann. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 22 Ab­satz 4.

2 Die Un­ter­su­chung des Erb­guts von Em­bryo­nen in vi­tro und de­ren Aus­wahl nach ih­rem Ge­schlecht oder nach an­de­ren Ei­gen­schaf­ten sind nur zu­läs­sig, wenn:

a.
die Ge­fahr, dass sich ein Em­bryo mit ei­ner ver­erb­ba­ren Ver­an­la­gung für ei­ne schwe­re Krank­heit in der Ge­bär­mut­ter ein­nis­tet, an­ders nicht ab­ge­wen­det wer­den kann;
b.
es wahr­schein­lich ist, dass die schwe­re Krank­heit vor dem 50. Le­bens­jahr aus­bre­chen wird;
c.
kei­ne wirk­sa­me und zweck­mäs­si­ge The­ra­pie zur Be­kämp­fung der schwe­ren Krank­heit zur Ver­fü­gung steht; und
d.
das Paar ge­gen­über der Ärz­tin oder dem Arzt schrift­lich gel­tend macht, dass ihm die Ge­fahr nach Buch­sta­be a nicht zu­mut­bar ist.

3 Sie sind zu­dem zu­läs­sig zur Er­ken­nung chro­mo­so­ma­ler Ei­gen­schaf­ten, die die Ent­wick­lungs­fä­hig­keit des Em­bryos be­ein­träch­ti­gen kön­nen.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Dez. 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 3641; BBl 2013 5853).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden