Fernmeldegesetz
(FMG)

vom 30. April 1997 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 35 Inanspruchnahme von Grund und Boden

1 Die Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer von Bo­den im Ge­mein­ge­brauch (wie Stras­sen, Fuss­we­ge, öf­fent­li­che Plät­ze, Flüs­se, Seen so­wie Ufer) sind ver­pflich­tet, den An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten die Be­nut­zung die­ses Bo­dens für Bau und Be­trieb von Lei­tun­gen und öf­fent­li­chen Sprech­stel­len zu be­wil­li­gen, so­fern die­se Ein­rich­tun­gen den Ge­mein­ge­brauch nicht be­ein­träch­ti­gen.120

2 An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten neh­men Rück­sicht auf den Zweck und die Nut­zung des in An­spruch ge­nom­me­nen Grund­stücks und tra­gen die Kos­ten für die Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des.121 Sie sind ver­pflich­tet, ih­re Lei­tun­gen zu ver­le­gen, wenn von der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder vom Grund­ei­gen­tü­mer ei­ne Be­nüt­zung des Grund­stücks be­ab­sich­tigt ist, die sich mit der Lei­tungs­füh­rung nicht ver­trägt.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, na­ment­lich die Ko­or­di­na­ti­ons­pflicht der An­bie­te­rin­nen so­wie die Vor­aus­set­zun­gen für die Ver­le­gung von Lei­tun­gen und öf­fent­li­chen Sprech­stel­len.122

4 Die Be­wil­li­gung ist in ei­nem ein­fa­chen und ra­schen Ver­fah­ren zu er­tei­len. Aus­ser kos­ten­de­cken­den Ge­büh­ren darf ei­ne Ent­schä­di­gung für die In­an­spruch­nah­me von Grund und Bo­den, so­weit sie den Ge­mein­ge­brauch nicht be­ein­träch­tigt, nicht ver­langt wer­den.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

BGE

131 II 420 () from 27. April 2005
Regeste: Art. 2, 18 ff. und 31 EBG, Art. 7 Abs. 2 EntG; bahnbaubedingte Umlegung von im Strassenkörper verlegten Werk- und Versorgungsleitungen, Kostentragung. Sind für den Bau einer Strassenbahn die im Strassenkörper verlegten Werkleitungen umzulegen, so bildet diese Umlegung Bestandteil des Eisenbahn-Projekts, das im eisenbahn- und enteignungsrechtlichen Verfahren gemäss Art. 18 ff. EBG zu genehmigen ist. Somit ist im Plangenehmigungsverfahren gestützt auf die eisenbahn- und enteignungsrechtlichen Vorschriften auch über die Tragung der Kosten für die Umlegung der Leitungen zu entscheiden. Daran ändern die Bestimmungen von Art. 40 EBG, Art. 35 FMG und § 37 des zürcherischen Strassengesetzes, welche andere Beziehungen als jene zwischen dem Bahnunternehmen und den Werkleitungseigentümern regeln, nichts (E. 3). Nach Art. 7 Abs. 2 EntG und Art. 19 EBG sowie allenfalls Art. 31 Abs. 2 EBG trägt die Bahnunternehmung die Kosten für die bahnbaubedingte Neuverlegung von Werkleitungen, soweit mit dieser Massnahme nicht in erster Linie Bedürfnissen Dritter entsprochen wird. Über Art und Umfang der erforderlichen Ersatzvorkehren hat die Plangenehmigungsbehörde zu befinden (E. 4).

132 III 651 () from 25. August 2006
Regeste: Art. 641 Abs. 2, Art. 738 i.V.m. Art. 781 ZGB, Art. 36 FMG; actio negatoria, Dienstbarkeit für den Bau und Betrieb einer Hochspannungsleitung, Benutzung dieser Leitung für Fernmeldedienste. Das in Art. 641 Abs. 2 ZGB vorgesehene Abwehrrecht besteht auch dann, wenn der Eingriff nicht schädigend ist (E. 7). Auslegung einer Personalservitut für den Bau und Betrieb einer Hochspannungsleitung; der vereinbarte Zweck der Dienstbarkeit deckt den Einsatz der Leitung für Fernmeldedienste nicht (E. 8). Die Konzessionärinnen von Fernmeldediensten müssen die für den Bau und Betrieb ihrer Anlagen nötigen Rechte von den privaten Grundeigentümern vertraglich oder auf dem Enteignungsweg erwerben (E. 9).

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