Bundesgesetz
über Fusion, Spaltung, Umwandlung
und Vermögensübertragung
(Fusionsgesetz, FusG)

vom 3. Oktober 2003 (Stand am 1. Januar 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 101 Verantwortlichkeit von Bund, Kantonen und Gemeinden

1 Durch Fu­sio­nen, Um­wand­lun­gen und Ver­mö­gens­über­tra­gun­gen von In­sti­tu­ten des öf­fent­li­chen Rechts dür­fen kei­ne Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger ge­schä­digt wer­den. Der Bund, die Kan­to­ne und die Ge­mein­den müs­sen Vor­keh­run­gen tref­fen, da­mit An­sprü­che im Sin­ne der Ar­ti­kel 26, 68 Ab­satz 1 und 75 er­füllt wer­den kön­nen.

2 Für Schä­den, wel­che auf man­gel­haf­te Vor­keh­run­gen zu­rück­zu­füh­ren sind, haf­ten Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den nach den für sie mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten.

BGE

132 III 470 () from 20. April 2006
Regeste: Art. 2 lit. c und d sowie Art. 3 und 99 FusG, Art. 22 SBBG; Unzulässigkeit der Übernahme einer privatrechtlichen Aktiengesellschaft durch ein Institut des öffentlichen Rechts mittels Absorptionsfusion. Die SBB ist eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft des öffentlichen Rechts und damit als Institut des öffentlichen Rechts im Sinne von Art. 2 lit. d FusG zu qualifizieren. Sie darf nicht mit einer unter die Kapitalgesellschaften nach Art. 2 lit. c FusG fallenden privatrechtlichen Aktiengesellschaft gleichgesetzt werden (E. 3). Der in Art. 22 SBBG enthaltene Verweis auf das Aktienrecht betrifft, soweit es um Umstrukturierungen geht, die umfassende Neuordnung von Strukturanpassungstatbeständen im FusG. Für die SBB sind die Sonderregeln für Institute des öffentlichen Rechts nach Art. 99 ff. FusG zu beachten und die Art. 3 ff. FusG sind nicht anwendbar (E. 4). Dass die abschliessende Regelung von Art. 99 FusG die Absorptionsfusion einer privatrechtlichen Aktiengesellschaft durch ein Institut des öffentlichen Rechts nicht vorsieht, stellt keine Lücke im Gesetz dar (E. 5).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden