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Bundesgesetz
über Fusion, Spaltung, Umwandlung
und Vermögensübertragung
(Fusionsgesetz, FusG)

vom 3. Oktober 2003 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 18 Fusionsbeschluss

1 Bei den Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, den Ge­nos­sen­schaf­ten und den Ver­ei­nen muss das obers­te Lei­tungs- oder Ver­wal­tungs­or­gan den Fu­si­ons­ver­trag der Ge­ne­ral­ver­samm­lung zur Be­schluss­fas­sung un­ter­brei­ten. Fol­gen­de Mehr­hei­ten sind er­for­der­lich:

a.
bei Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten und Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaf­ten min­des­tens zwei Drit­tel der an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ver­tre­te­nen Ak­ti­en­stim­men und die ab­so­lu­te Mehr­heit des von ih­nen ver­tre­te­nen Ak­ti­en­nenn­werts;
b.
bei ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft, die von ei­ner Ge­nos­sen­schaft über­nom­men wird, die Zu­stim­mung al­ler Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre oder, im Fall der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung, al­ler Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter;
c.20
bei Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung min­des­tens zwei Drit­tel der an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ver­tre­te­nen Stim­men so­wie die ab­so­lu­te Mehr­heit des ge­sam­ten Stamm­ka­pi­tals, mit dem ein aus­üb­ba­res Stimm­recht ver­bun­den ist;
d.
bei Ge­nos­sen­schaf­ten min­des­tens zwei Drit­tel der ab­ge­ge­be­nen Stim­men oder, wenn ei­ne Nach­schuss­pflicht, an­de­re per­sön­li­che Leis­tungs­pflich­ten oder die per­sön­li­che Haf­tung ein­ge­führt oder er­wei­tert wer­den, min­des­tens drei Vier­tel al­ler Ge­nos­sen­schaf­te­rin­nen und Ge­nos­sen­schaf­ter;
e.
bei Ver­ei­nen min­des­tens drei Vier­tel der an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung an­we­sen­den Mit­glie­der.

2 Bei Kol­lek­tiv- und bei Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten be­darf der Fu­si­ons­ver­trag der Zu­stim­mung al­ler Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter. Der Ge­sell­schafts­ver­trag kann je­doch vor­se­hen, dass die Zu­stim­mung von min­des­tens drei Vier­teln der Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter ge­nügt.

3 Über­nimmt ei­ne Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft ei­ne an­de­re Ge­sell­schaft, so be­darf es zu­sätz­lich zu den Mehr­hei­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a der schrift­li­chen Zu­stim­mung al­ler Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter, die un­be­schränkt haf­ten.

4 Bei Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten oder Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaf­ten, die von ei­ner Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung über­nom­men wer­den und bei de­nen durch die­se Über­nah­me ei­ne Nach­schuss­pflicht oder ei­ne an­de­re per­sön­li­che Leis­tungs­pflicht ein­ge­führt wird, be­darf es der Zu­stim­mung al­ler Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre, die da­von be­trof­fen wer­den.

5 Sieht der Fu­si­ons­ver­trag nur ei­ne Ab­fin­dung vor, so be­darf der Fu­si­ons­be­schluss der Zu­stim­mung von min­des­tens 90 Pro­zent der stimm­be­rech­tig­ten Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter der über­tra­gen­den Ge­sell­schaft.

6 Er­gibt sich für die Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter der über­tra­gen­den Ge­sell­schaft aus der Fu­si­on ei­ne än­de­rung des Zwecks der Ge­sell­schaft und ist da­für auf Grund ge­setz­li­cher oder sta­tu­ta­ri­scher Vor­schrif­ten ei­ne an­de­re Mehr­heit er­for­der­lich als für den Fu­si­ons­be­schluss, so gel­ten für die­sen bei­de Mehr­heits­er­for­der­nis­se.

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht so­wie An­pas­sun­gen im Ak­ti­en-, Ge­nos­sen­schafts-, Han­dels­re­gis­ter- und Fir­men­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791; BBl 2002 3148, 2004 3969).