Bundesgesetz
über Fusion, Spaltung, Umwandlung
und Vermögensübertragung
(Fusionsgesetz, FusG)

vom 3. Oktober 2003 (Stand am 1. Januar 2023)


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 2 Begriffe

In die­sem Ge­setz gel­ten als:

a.5
Rechts­trä­ger: Ge­sell­schaf­ten, Stif­tun­gen, im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne Ein­zel­un­ter­neh­men, Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit va­ria­blem Ka­pi­tal und In­sti­tu­te des öf­fent­li­chen Rechts;
b.
Ge­sell­schaf­ten: Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, Kol­lek­tiv- und Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten, Ver­ei­ne und Ge­nos­sen­schaf­ten, so­fern es sich nicht um Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen ge­mä­ss Buch­sta­be i han­delt;
c.
Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten: Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten, Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaf­ten und Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung;
d.
In­sti­tu­te des öf­fent­li­chen Rechts: im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne, or­ga­ni­sa­to­risch ver­selb­stän­dig­te Ein­rich­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den, un­ab­hän­gig da­von, ob sie als ju­ris­ti­sche Per­son aus­ge­stal­tet sind oder nicht;
e.
klei­ne und mitt­le­re Un­ter­neh­men: Ge­sell­schaf­ten, die kei­ne An­lei­hen­sob­li­ga­tio­nen aus­ste­hend ha­ben, de­ren An­tei­le nicht an der Bör­se ko­tiert sind und die über­dies zwei der nach­fol­gen­den Grös­sen nicht in den zwei letz­ten dem Fu­si­ons-, dem Spal­tungs- oder dem Um­wand­lungs­be­schluss vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren über­schrei­ten:
1.
Bi­lanz­sum­me von 20 Mil­lio­nen Fran­ken,
2.
Um­sat­z­er­lös von 40 Mil­lio­nen Fran­ken,
3.6
250 Voll­zeit­stel­len im Jah­res­durch­schnitt;
f.
Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter: An­teils­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber, Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter in der Kol­lek­tiv- und der Kom­man­dit­ge­sell­schaft, Ge­nos­sen­schaf­te­rin­nen und Ge­nos­sen­schaf­ter oh­ne An­teil­schei­ne, Mit­glie­der im Ver­ein;
g.
An­teils­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber: In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von Ak­ti­en, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen oder Ge­nuss­schei­nen, Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter von Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schaf­te­rin­nen und Ge­nos­sen­schaf­ter mit An­teil­schei­nen;
h.
Ge­ne­ral­ver­samm­lung: die Ge­ne­ral­ver­samm­lung in der Ak­ti­en­ge­sell­schaft, der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft und in der Ge­nos­sen­schaft; die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung in der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung; die Ver­samm­lung der Mit­glie­der im Ver­ein; die De­le­gier­ten­ver­samm­lung, so­weit die­se in der Ge­nos­sen­schaft oder im Ver­ein nach den Sta­tu­ten zu­stän­dig ist;
i.
Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen: Ein­rich­tun­gen, die der Auf­sicht ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 ff. des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 19827 über die be­ruf­li­che Al­ters‑, Hin­ter­blie­be­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG) un­ter­stellt sind und die als ju­ris­ti­sche Per­son aus­ge­stal­tet sind.

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6679; BBl 2008 1589).

7 SR 831.40

BGE

132 III 470 () from 20. April 2006
Regeste: Art. 2 lit. c und d sowie Art. 3 und 99 FusG, Art. 22 SBBG; Unzulässigkeit der Übernahme einer privatrechtlichen Aktiengesellschaft durch ein Institut des öffentlichen Rechts mittels Absorptionsfusion. Die SBB ist eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft des öffentlichen Rechts und damit als Institut des öffentlichen Rechts im Sinne von Art. 2 lit. d FusG zu qualifizieren. Sie darf nicht mit einer unter die Kapitalgesellschaften nach Art. 2 lit. c FusG fallenden privatrechtlichen Aktiengesellschaft gleichgesetzt werden (E. 3). Der in Art. 22 SBBG enthaltene Verweis auf das Aktienrecht betrifft, soweit es um Umstrukturierungen geht, die umfassende Neuordnung von Strukturanpassungstatbeständen im FusG. Für die SBB sind die Sonderregeln für Institute des öffentlichen Rechts nach Art. 99 ff. FusG zu beachten und die Art. 3 ff. FusG sind nicht anwendbar (E. 4). Dass die abschliessende Regelung von Art. 99 FusG die Absorptionsfusion einer privatrechtlichen Aktiengesellschaft durch ein Institut des öffentlichen Rechts nicht vorsieht, stellt keine Lücke im Gesetz dar (E. 5).

134 I 23 (9C_83/2007, 9C_84/2007) from 15. Januar 2008
Regeste: Art. 82 lit. b und Art. 87 BGG; Art. 8, 9, 26 und 49 Abs. 1 BV; Art. 1 und 88-98 FusG; Art. 61 und 62 BVG, Art. 51 Abs. 5 und Art. 65d Abs. 2 BVG; IAO-Übereinkommen Nr. 98, 150 und 154; Gesetz vom 12. Oktober 2006 über die staatlichen Vorsorgeeinrichtungen des Kantons Wallis (GVE); abstrakte Normenkontrolle; derogatorische Kraft des Bundesrechts. Gegen das GVE kann direkt Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten beim Bundesgericht erhoben werden (E. 3). Das GVE, welches u.a. die Umwandlung der registrierten privatrechtlichen Stiftung "Vorsorgekasse für das Personal des Staates Wallis" in ein unabhängiges Institut des öffentlichen Rechts und eine Erhöhung des Pensionsalters vorsieht, verletzt die folgenden Gesetze, Bestimmungen oder Grundsätze nicht: das Fusionsgesetz (E. 6.2); die sich auf Massnahmen zur Behebung von Unterdeckungen beziehende Bestimmung des Art. 65d Abs. 2 BVG (E. 6.3); das Anhörungsrecht gemäss Art. 51 Abs. 5 BVG und die IAO-Übereinkommen Nr. 98, 150 und 154 (E. 6.4); den Grundsatz von Treu und Glauben gemäss Art. 9 BV, namentlich den daraus und aus der Eigentumsgarantie gemäss Art. 26 BV abgeleiteten Grundsatz des Schutzes wohlerworbener Rechte (E. 7); das Willkürverbot (Art. 9 BV; E. 8); das Rechtsgleichheitsgebot (Art. 8 Abs. 1 BV; E. 9).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden