Grundbuchverordnung
(GBV)

vom 23. September 2011 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 6 Oberaufsicht des Bundes

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Amt für Grund­buch- und Bo­den­recht (EG­BA) im Bun­des­amt für Jus­tiz übt die Ober­auf­sicht über die Grund­buch­füh­rung in den Kan­to­nen und über die pri­va­ten Auf­ga­ben­trä­ger nach Ar­ti­kel 949d ZGB aus.11

2 Es er­stellt den Da­ten­ka­ta­log für das Grund­buch und be­rei­tet die Fest­le­gung von Da­ten­mo­del­len und ein­heit­li­chen Schnitt­stel­len für die Grund­buch­füh­rung vor.

3 Es kann ins­be­son­de­re:

a.
Wei­sun­gen über den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung und der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments (EJPD) und des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) er­las­sen;
b.
In­spek­tio­nen der Grund­buchäm­ter durch­füh­ren;
c.
Pro­jek­te und Kon­zep­te der Kan­to­ne für die Grund­buch­füh­rung ein­se­hen, Sys­te­me auf ih­re Taug­lich­keit und ih­re Über­ein­stim­mung mit dem Bun­des­recht prü­fen;
d.
Wei­sun­gen über die Ver­net­zung mit den Geo­diens­ten nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 GeoIG er­las­sen;
e.
Wei­sun­gen über die lang­fris­ti­ge Si­che­rung, die Aus­la­ge­rung und die Auf­be­wah­rung von Grund­buch­da­ten er­las­sen;
f.
Mus­ter­vor­la­gen für Ver­ein­ba­run­gen über den er­wei­ter­ten Zu­gang (Art. 29) ab­ge­ben;
g.
Mus­ter­vor­la­gen für die Grund­buch­füh­rung auf Pa­pier ab­ge­ben;
h.
Mus­ter­vor­la­gen für die elek­tro­ni­sche Über­mitt­lung von Ein­ga­ben öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen (Art. 41 Abs. 2);
i.
Mus­ter­vor­la­gen für Pfand­ti­tel ab­ge­ben (Art. 144 Abs. 2);
j.
Ver­fü­gun­gen und Be­schwer­de­ent­schei­de in Grund­buchs­a­chen bei den kan­to­na­len Be­schwer­de­in­stan­zen (Art. 956a ZGB) und beim Bun­des­ge­richt an­fech­ten.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2019 3049).

BGE

107 II 375 () from 24. September 1981
Regeste: Art. 19 und 20 EGG. Verkauf eines landwirtschaftlichen Heimwesens, das sich auf dem Gebiet von zwei verschiedenen Kantonen befindet. 1. Beim Verkauf eines landwirtschaftlichen Heimwesens, das sich auf dem Gebiet mehrerer Kantone befindet, ist nur die Behörde eines dieser Kantone für den Entscheid zuständig, ob Einspruch zu erheben sei: Zu beachten ist dabei die wirtschaftliche Tatsache, dass das Heimwesen als Ganzes verkauft wird, auch wenn rechtlich gesehen verschiedene Verträge abgeschlossen werden (E. 2c). 2. Das EGG enthält keine Bestimmungen betreffend Kompetenzkonflikte zwischen Kantonen (E. 2a und b). Es sind verschiedene Kriterien denkbar. Angesichts der Zusammensetzung des Betriebes braucht im vorliegenden Fall nicht zu Gunsten eines bestimmten Kriteriums entschieden zu werden (E. 2d und e).

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