Grundbuchverordnung
(GBV)

vom 23. September 2011 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 83 Allgemeine Prüfungspflicht des Grundbuchamts

1 Das Grund­buchamt prüft, ge­stützt auf die mit der An­mel­dung ein­ge­reich­ten wei­te­ren Be­le­ge, ob die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­tra­gung in das Haupt­buch er­füllt sind.

2 Es prüft:

a.
die Form und den In­halt der An­mel­dung;
b.
die Iden­ti­tät der an­mel­den­den Per­son;
c.
die Ver­fü­gungs­be­rech­ti­gung der an­mel­den­den Per­son (Art. 84);
d.
bei An­mel­dung durch einen Ver­tre­ter oder ei­ne Ver­tre­te­rin: die Ver­tre­tungs­macht;
e.
die Hand­lungs­fä­hig­keit, wenn sie nach den ein­ge­reich­ten Be­le­gen oder nach dem Grund­buch ein­ge­schränkt ist;
f.
die Ein­tra­gungs­fä­hig­keit der be­an­trag­ten Ein­tra­gung;
g.
die Rechts­grund­aus­wei­se, ins­be­son­de­re de­ren Form;
h.
die Voll­stän­dig­keit der An­mel­dungs­be­le­ge;
i.
die er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen und Zu­stim­mun­gen.

BGE

141 III 13 (5A_240/2014) from 18. Dezember 2014
Regeste: Art. 201 Abs. 2 i.V.m. Art. 204 Abs. 2 ZGB, Art. 965 ff. ZGB und Art. 83 ff. GBV; Zustimmung des Ehegatten zur Übertragung eines Miteigentumsanteils im Scheidungsfall; Prüfungsbefugnisse des Grundbuchverwalters. Der Grundbuchverwalter verletzt kein Bundesrecht, wenn er eine Anmeldung mangels Zustimmung des Miteigentümer-Ehegatten abweist. Eine Sistierung der Eintragung bis zum Ausspruch des Scheidungsurteils ist im Übrigen nicht denkbar (E. 4 und 5).

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