Grundbuchverordnung
(GBV)

vom 23. September 2011 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 88 Aussetzen des Eintragungsverfahrens

1 Sieht ein Er­lass des Bun­des vor, dass das Grund­buchamt ei­ne An­mel­dung nicht in das Haupt­buch ein­tra­gen darf, be­vor ei­ne an­de­re Be­hör­de dar­über ent­schie­den hat, ob das an­ge­mel­de­te Ge­schäft ei­ner Be­wil­li­gung be­darf, so trägt das Grund­buchamt die An­mel­dung in das Ta­ge­buch ein und setzt der an­mel­den­den Per­son die vom an­wend­ba­ren Er­lass vor­ge­se­he­ne Frist zur Ein­lei­tung des Fest­stel­lungs- oder Be­wil­li­gungs­ver­fah­rens.

2 Wird das Fest­stel­lungs- oder Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren in­nert der vor­ge­schrie­be­nen Frist ein­ge­lei­tet, so trägt das Grund­buchamt die­se Tat­sa­che in das Ta­ge­buch ein. Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne An­mer­kung im Haupt­buch vor­se­hen.

3 Wird das Fest­stel­lungs- oder Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren nicht frist­ge­recht ein­ge­lei­tet oder wird die Be­wil­li­gung ver­wei­gert, so weist das Grund­buchamt die An­mel­dung ab.

4 Die An­mer­kun­gen im Haupt­buch wer­den von Amts we­gen ge­löscht, wenn die An­mel­dung im Haupt­buch voll­zo­gen wird oder wenn sie rechts­kräf­tig ab­ge­wie­sen wor­den ist.

BGE

141 III 13 (5A_240/2014) from 18. Dezember 2014
Regeste: Art. 201 Abs. 2 i.V.m. Art. 204 Abs. 2 ZGB, Art. 965 ff. ZGB und Art. 83 ff. GBV; Zustimmung des Ehegatten zur Übertragung eines Miteigentumsanteils im Scheidungsfall; Prüfungsbefugnisse des Grundbuchverwalters. Der Grundbuchverwalter verletzt kein Bundesrecht, wenn er eine Anmeldung mangels Zustimmung des Miteigentümer-Ehegatten abweist. Eine Sistierung der Eintragung bis zum Ausspruch des Scheidungsurteils ist im Übrigen nicht denkbar (E. 4 und 5).

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