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Grundbuchverordnung
(GBV)

Art. 144 Inhalt des Pfandtitels

1 Soll ein Pa­pier-Schuld­brief er­rich­tet wer­den, so stellt das Grund­buchamt so­fort nach der Ein­tra­gung des Pfand­rechts in das Haupt­buch den Pfand­ti­tel aus.

2 Der Pfand­ti­tel wird nach dem Mus­ter des EG­BA er­stellt. Dar­in wer­den min­des­tens auf­ge­führt:

a.
die Be­zeich­nung als Schuld­brief und die Be­zeich­nung des Gläu­bi­gers oder der Gläu­bi­ge­rin, oder die An­ga­be, dass der Ti­tel auf den In­ha­ber oder die In­ha­be­rin lau­tet;
b.
das Da­tum der Ein­tra­gung des Pfand­rechts und die An­ga­be des Be­legs;
c.
die Pfand­ti­tel­num­mer;
d.
die Pfand­sum­me, die Zins-, Kün­di­gungs- und Ab­zah­lungs­be­stim­mun­gen so­wie ge­ge­be­nen­falls der höchs­te Zins­fuss, für den das Pfand­recht Si­cher­heit bie­tet (Art. 818 Abs. 2 ZGB), und die Be­mer­kun­gen über Än­de­run­gen im Rechts­ver­hält­nis (Art. 852 ZGB);
e.
die Be­zeich­nung des Grund­stücks, das als Pfand ein­ge­setzt ist, mit der Iden­ti­fi­ka­ti­on (Art. 18 und 94 Abs. 1 Bst. e) und, wenn der Ti­tel nicht mit ei­nem Aus­zug aus dem Haupt­buch ver­bun­den ist, mit der Rechts­na­tur des Grund­stücks (Art. 655 ZGB);
f.
so­fern das Grund­stück in ei­ner Grund­buchein­rich­tung nach kan­to­na­lem Recht auf­ge­nom­men ist: ein ent­spre­chen­der Hin­weis;
g.
die Pfand­stel­le;
h.
die be­reits auf dem Grund­stück ru­hen­den Rech­te und die vor­ge­hen­den und gleich­ran­gi­gen Las­ten (Dienst­bar­kei­ten, Grund­las­ten, Pfand­rech­te, ein­sch­liess­lich der lee­ren Pfand­stel­len und der vor­be­hal­te­nen Vor­gän­ge, Vor­mer­kun­gen);
i.
bei Be­las­tung von Mit­ei­gen­tum und Stock­werk­ei­gen­tum: die vor­ge­hen­de Pfand­be­las­tung der gan­zen Sa­che;
j.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me der be­voll­mäch­tig­ten Per­son nach Ar­ti­kel 850 ZGB oder der ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten Per­son für die Gläu­bi­ger und Gläu­bi­ge­rin­nen nach Ar­ti­kel 875 Zif­fer 1 ZGB;
k.
die Un­ter­schrift der Per­son, die den Ti­tel aus­stellt.

3 Wird ein Ge­samt­pfand­recht er­rich­tet, so wird die­ses im Pfand­ti­tel als sol­ches be­zeich­net. Zu­dem wer­den für al­le als Pfand ein­ge­setz­ten Grund­stücke die An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben e–i auf­ge­führt.

4 An­stel­le der An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben h und i kann im Ti­tel ein Aus­zug aus dem Haupt­buch wie­der­ge­ge­ben wer­den. Der Ti­tel kann auch Hin­wei­se auf ein Dritt­pfand­ver­hält­nis so­wie auf die Über­tra­gung, Auf­be­wah­rung oder Kraft­los­er­klä­rung des Ti­tels und Ähn­li­ches ent­hal­ten.

5 Um­fasst der Ti­tel ein­sch­liess­lich ei­nes Aus­zugs aus dem Haupt­buch meh­re­re Sei­ten und bil­den die­se kei­ne kör­per­li­che Ein­heit, so wird auf je­der be­schrif­te­ten Sei­te die Ti­tel­num­mer an­ge­ge­ben; die Sei­ten wer­den durch ge­gen­sei­ti­ge Hin­wei­se auf die Sei­ten­zahl mit­ein­an­der ver­bun­den.

6 Ist die Dar­stel­lung der An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben h und i oder ei­nes Aus­zugs nach Ab­satz 4 zu auf­wen­dig oder wür­de der Ti­tel da­durch un­über­sicht­lich oder zu um­fang­reich, so kön­nen die An­ga­ben auf die­je­ni­gen über die vor­ge­hen­den und gleich­ran­gi­gen Pfand­rech­te (ein­sch­liess­lich der lee­ren Pfand­stel­len und vor­be­hal­te­nen Vor­gän­ge), Grund­las­ten, selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Rech­te, Nutz­nies­sun­gen und Wohn­rech­te be­schränkt wer­den. In die­sem Fall wird im Ti­tel dar­auf hin­ge­wie­sen, dass an­de­re vor­ge­hen­de Be­las­tun­gen aus dem Haupt­buch er­sicht­lich sind.

7 Wird ein neu­er Pfand­ti­tel für einen kraft­los er­klär­ten oder ent­kräf­te­ten Ti­tel (Art. 152) aus­ge­stellt, so ent­hält er die An­ga­be, dass er an des­sen Stel­le tritt.