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Bundesgesetz
über den Schutz der Gewässer
(Gewässerschutzgesetz, GSchG)

vom 24. Januar 1991 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 33 Erhöhung der Mindestrestwassermenge

1 Die Be­hör­de er­höht die Min­dest­rest­was­ser­men­ge in dem Aus­mass, als es sich auf­grund ei­ner Ab­wä­gung der In­ter­es­sen für und ge­gen die vor­ge­se­he­ne Was­se­rent­nah­me er­gibt.

2 In­ter­es­sen für die Was­se­rent­nah­me sind na­ment­lich:

a.
öf­fent­li­che In­ter­es­sen, de­nen die Was­se­rent­nah­me die­nen soll;
b.
die wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen des Was­ser­her­kunfts­ge­biets;
c.
die wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen des­je­ni­gen, der Was­ser ent­neh­men will;
d.
die Ener­gie­ver­sor­gung, wenn ihr die Was­se­rent­nah­me die­nen soll.

3 In­ter­es­sen ge­gen die Was­se­rent­nah­me sind na­ment­lich:

a.
die Be­deu­tung der Ge­wäs­ser als Land­schafts­ele­ment;
b.
die Be­deu­tung der Ge­wäs­ser als Le­bens­raum für die da­von ab­hän­gi­ge Tier- und Pflan­zen­welt, samt de­ren Ar­ten­reich­tum, na­ment­lich auch für die Fisch­fau­na, de­ren Er­trags­reich­tum und na­tür­li­che Fort­pflan­zung;
c.
die Er­hal­tung ei­ner Was­ser­füh­rung, die aus­reicht, um die An­for­de­run­gen an die Was­ser­qua­li­tät der Ge­wäs­ser lang­fris­tig zu er­fül­len;
d.
die Er­hal­tung ei­nes aus­ge­gli­che­nen Grund­was­ser­haus­halts, der die künf­ti­ge Trink­was­ser­ge­win­nung, die orts­üb­li­che Bo­den­nut­zung und ei­ne stand­ort­ge­rech­te Ve­ge­ta­ti­on ge­währ­leis­tet;
e.
die Si­cher­stel­lung der land­wirt­schaft­li­chen Be­wäs­se­rung.

4 Wer ei­nem Ge­wäs­ser Was­ser ent­neh­men will, un­ter­brei­tet der Be­hör­de einen Be­richt über:

a.
die Aus­wir­kun­gen un­ter­schied­lich gros­ser Was­se­rent­nah­men auf die In­te­res­sen an der Was­se­rent­nah­me, ins­be­son­de­re auf die Her­stel­lung von elek­tri­scher Ener­gie und de­ren Kos­ten;
b.
die vor­aus­sicht­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen der In­ter­es­sen ge­gen ei­ne Was­ser­ent­nah­me und über mög­li­che Mass­nah­men zu de­ren Ver­hin­de­rung.