Gewässerschutzverordnung
(GSchV)

vom 28. Oktober 1998 (Stand am 1. Februar 2023)


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Art. 32 Bewilligungen für Anlagen und Tätigkeiten in den besonders gefährdeten Bereichen

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2 In den be­son­ders ge­fähr­de­ten Be­rei­chen (Art. 29) ist ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 GSchG ins­be­son­de­re er­for­der­lich für:33

a.
Un­ter­ta­ge­bau­ten;
b.
An­la­gen, die Deck­schich­ten oder Grund­was­ser­stau­er ver­let­zen;
c.
Grund­was­ser­nut­zun­gen (ein­sch­liess­lich Nut­zun­gen zu Heiz- und Kühl­zwe­cken);
d.
dau­ern­de Ent­wäs­se­run­gen und Be­wäs­se­run­gen;
e.
Frei­le­gun­gen des Grund­was­ser­spie­gels;
f.
Boh­run­gen;
g.34
La­ge­r­an­la­gen für flüs­si­ge Hof­dün­ger und flüs­si­ges Gär­gut;
h.35
La­ge­r­an­la­gen für was­ser­ge­fähr­den­de Flüs­sig­kei­ten, die in klei­nen Men­gen Was­ser ver­un­rei­ni­gen kön­nen, mit ei­nem Nutz­vo­lu­men von mehr als 2000 l je La­ger­be­häl­ter;
i.36
La­ge­r­an­la­gen für was­ser­ge­fähr­den­de Flüs­sig­kei­ten in Grund­was­ser­schutz­zo­nen und -area­len mit ei­nem Nutz­vo­lu­men von mehr als 450 l;
j.37
Um­schlag­plät­ze für was­ser­ge­fähr­den­de Flüs­sig­kei­ten.

3 Ist ei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich, müs­sen die Ge­such­stel­ler nach­wei­sen, dass die An­for­de­run­gen zum Schut­ze der Ge­wäs­ser er­füllt sind, und die da­für not­wen­di­gen Un­ter­la­gen (ge­ge­be­nen­falls hy­dro­geo­lo­gi­sche Ab­klä­run­gen) bei­brin­gen.

4 Die Be­hör­de er­teilt ei­ne Be­wil­li­gung, wenn mit Auf­la­gen und Be­din­gun­gen ein aus­rei­chen­der Schutz der Ge­wäs­ser ge­währ­leis­tet wer­den kann; sie legt da­bei auch die An­for­de­run­gen an die Still­le­gung der An­la­gen fest.

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4291).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4291).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006 (AS 2006 4291). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 2 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4145).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4291).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4291).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4291).

BGE

139 II 134 (1C_423/2012) from 15. März 2013
Regeste: Bewilligungspflicht von Probebohrungen im Waldgebiet. Probebohrungen im Waldgebiet bedürfen einer Ausnahmebewilligung gemäss Art. 24 RPG, wenn das Vorhaben so gewichtige Auswirkungen auf Raum und Umwelt hat, dass ein Interesse der Öffentlichkeit oder der Nachbarn an einer vorgängigen Kontrolle besteht. Von massgeblicher Bedeutung für die Beurteilung der räumlichen Folgen sind insbesondere die Art und Empfindlichkeit der Umgebung, in welcher das Vorhaben realisiert werden soll. Angesichts des besonderen Standorts im Wald sind die mit den fraglichen Probebohrungen verbundenen negativen Auswirkungen auf die Umgebung als so erheblich einzustufen, dass die Bewilligungspflicht nach Art. 24 RPG zu bejahen ist (E. 5.2 und 5.3). Für den Wald nachteilige Nutzungen, die keine Rodung darstellen, können von den Kantonen gemäss Art. 16 Abs. 2 WaG aus wichtigen Gründen unter Auflagen und Bedingungen bewilligt werden. Als solche Nutzungen gelten punktuelle oder unbedeutende Beanspruchungen von Waldboden für nichtforstliche Kleinbauten und -anlagen, die das Bestandesgefüge des Waldes nicht beeinträchtigen (E. 6.2). Bei den geplanten Probebohrungen handelt es sich um eine die Funktionen des Waldes zumindest temporär beeinträchtigende nachteilige Nutzung, welche eine kantonale Ausnahmebewilligung nach Art. 16 Abs. 2 WaG erfordert (E. 6.3).

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