Bundesgesetz
über die von der Schweiz als Gaststaat
gewährten Vorrechte, Immunitäten und
Erleichterungen sowie finanziellen Beiträge
(Gaststaatgesetz, GSG)

vom 22. Juni 2007 (Stand am 1. November 2022)


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Art. 4 Geltungsbereich

1 Der per­sön­li­che und der sach­li­che Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den von Fall zu Fall fest­ge­legt un­ter Be­rück­sich­ti­gung:

a.
des Völ­ker­rechts, der in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen der Schweiz und der in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten;
b.
der Rechts­stel­lung des Be­güns­tig­ten und der Be­deu­tung sei­ner Auf­ga­ben im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen.

2 Die Be­frei­ung von den di­rek­ten Steu­ern kann al­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 ge­währt wer­den. Be­güns­tig­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2, die Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­ge sind, wird sie je­doch nur ge­währt, wenn der in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te, bei dem sie tä­tig sind, ein in­ter­nes Be­steue­rungs­sys­tem ein­ge­führt hat, so­fern ei­ne sol­che Vor­aus­set­zung ge­mä­ss Völ­ker­recht zu­läs­sig ist.

3 Die Be­frei­ung von den in­di­rek­ten Steu­ern kann al­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 ge­währt wer­den. Be­güns­tig­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 wird die Be­frei­ung von der Mehr­wert- und der Mi­ne­ral­öl­steu­er je­doch nur ge­währt, wenn sie den Di­plo­ma­ten­sta­tus be­sit­zen.

4 Die Be­frei­ung von Zöl­len und an­de­ren Ein­fuhr­ab­ga­ben kann al­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 ge­währt wer­den.

5 Der Bun­des­rat er­lässt, im Rah­men des völ­ker­recht­lich Zu­läs­si­gen, die für die be­güns­tig­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 gel­ten­den Be­stim­mun­gen über die Ein­rei­se in die Schweiz so­wie über Auf­ent­halt und Ar­beit.

BGE

140 V 385 (9C_254/2014) from 26. August 2014
Regeste: Art. 6 Abs. 2 und Art. 39 Abs. 3 sowie Art. 42bis Abs. 2 IVG, je in Verbindung mit Art. 9 Abs. 3 IVG; Art. 1a (bis 31. Dezember 2002: Art. 1) Abs. 2 lit. a AHVG; Art. 1b lit. c (bis 31. Dezember 1998: Art. 1 lit. e bzw. lit. c) AHVV sowie Art. 1b IVG; Art. 2 Abs. 1 und Art. 3 Abs. 1 lit. h GSG; Abkommen vom 10. Februar 1987 zwischen dem Schweizerischen Bundesrat und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zur Regelung der rechtlichen Stellung der Bank in der Schweiz und Briefwechsel vom 26. Oktober/12. Dezember 1994 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich über den Status der internationalen Beamten schweizerischer Nationalität hinsichtlich der schweizerischen Sozialversicherungen (AHV/IV/EO und ALV); Art. 8 und 14 EMRK; Art. 2 Abs. 2 in Verbindung mit Art. 9 UNO-Pakt I. Ist ein ausländischer Beamter der BIZ nicht der obligatorischen AHV/IV unterstellt und der Ehegatte mit Wohnsitz in der Schweiz nicht erwerbstätig, sind auch die von ihnen unterhaltenen, ebenfalls hier lebenden Kinder nicht versichert und haben daher grundsätzlich keinen Anspruch auf Leistungen der Invalidenversicherung (Invalidenrente, Hilflosenentschädigung; E. 4). Frage offengelassen, ob und inwieweit sowie nach Massgabe welcher Modalitäten diese Kinder auf freiwilliger Basis der AHV/IV beitreten können (E. 4.3). Art. 1b lit. c AHVV ist nicht völkerrechtswidrig (E. 5).

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