Übereinkommen
über den internationalen Schutz von Erwachsenen

AS 2009 3107; BBl 2007 2585

Abgeschlossen in Den Haag am 13. Januar 2000

Von der Bundesversammlung genehmigt am 21. Dezember 2007 1

Ratifikationsurkunde von der Schweiz hinterlegt am 27. März 2009

In Kraft getreten für die Schweiz am 1. Juli 2009

(Stand am 9. Mai 2023)

1 Art. 1 Abs. 1 Bst. b des BB vom 21. Dez. 2007 (AS 2009 3077).


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Art. 22

(1) Die von den Be­hör­den ei­nes Ver­trags­staats ge­trof­fe­nen Mass­nah­men wer­den kraft Ge­set­zes in den an­de­ren Ver­trags­staa­ten an­er­kannt.

(2) Die An­er­ken­nung kann je­doch ver­sagt wer­den:

a)
wenn die Mass­nah­me von ei­ner Be­hör­de ge­trof­fen wur­de, die nicht auf­grund oder in Über­ein­stim­mung mit Ka­pi­tel II zu­stän­dig war;
b)
wenn die Mass­nah­me, aus­ser in drin­gen­den Fäl­len, im Rah­men ei­nes Ge­richts- oder Ver­wal­tungs­ver­fah­rens ge­trof­fen wur­de, oh­ne dass dem Er­wach­se­nen die Mög­lich­keit ein­ge­räumt wor­den war, ge­hört zu wer­den, und da­durch ge­gen we­sent­li­che Ver­fah­rens­grund­sät­ze des er­such­ten Staa­tes ver­stos­sen wur­de;
c)
wenn die An­er­ken­nung der öf­fent­li­chen Ord­nung (ord­re pu­blic) des er­such­ten Staa­tes of­fen­sicht­lich wi­der­spricht oder ihr ei­ne Be­stim­mung des Rechts die­ses Staa­tes ent­ge­gen­steht, die un­ab­hän­gig vom sonst mass­ge­ben­den Recht zwin­gend ist;
d)
wenn die Mass­nah­me mit ei­ner spä­ter in ei­nem Nicht­ver­trags­staat, der nach den Ar­ti­keln 5–9 zu­stän­dig ge­we­sen wä­re, ge­trof­fe­nen Mass­nah­me un­ver­ein­bar ist, so­fern die spä­te­re Mass­nah­me die für ih­re An­er­ken­nung im er­such­ten Staat er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt;
e)
wenn das Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 33 nicht ein­ge­hal­ten wur­de.

BGE

143 III 237 (5A_151/2017) from 23. März 2017
Regeste: Art. 5 Abs. 2 HEsÜ; Aufrechterhaltung der schweizerischen Zuständigkeit bei Wegzug in einen Nichtvertragsstaat. Bei Verlegung des gewöhnlichen Aufenthaltes in einen Nichtvertragsstaat gilt für hängige Verfahren der Grundsatz der perpetuatio fori (E. 2.3 und 2.5).

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