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Verordnung des EDI
über die Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln
(Hygieneverordnung EDI, HyV)

Art. 49 Behandlung

1 Milch gilt nur dann als ge­nuss­fer­tig, wenn sie ei­ner aus­rei­chen­den Be­hand­lung un­ter­zo­gen wor­den ist. Als aus­rei­chend gel­ten:

a.29
ei­ne Er­hit­zung auf min­des­tens 72 °C wäh­rend 15 Se­kun­den oder Tem­pe­ra­tur-Zeit-Re­la­tio­nen mit glei­cher Wir­kung, die zu ei­nem ne­ga­ti­ven Phos­pha­ta­se- und ei­nem po­si­ti­ven Per­oxi­da­se­test füh­ren (Pas­teu­ri­sa­ti­on), oder Er­hit­zung auf ei­ne Tem­pe­ra­tur zwi­schen 85 und 135 °C, die zu­sätz­lich zu ei­nem ne­ga­ti­ven Per­oxi­da­se­test führt (Hoch­pas­teu­ri­sa­ti­on); zur Be­stim­mung der Ak­ti­vi­tät der Phos­phat­ha­se ist die «SN EN ISO 11816-1, 2013, Milch und Mil­cher­zeug­nis­se – Be­stim­mung der Ak­ti­vi­tät der al­ka­li­schen Phos­pha­ta­se – Teil 1: Fluo­ri­me­tri­sches Ver­fah­ren für Milch und flüs­si­ge Milch­pro­duk­te»30 als Re­fe­renz­ver­fah­ren her­an­zu­zie­hen;
b.
die UHT-Be­hand­lung nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 2 Buch­sta­be b;
c.
die Ste­ri­li­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 2 Buch­sta­be c, so­fern die Pro­duk­te mi­kro­bio­lo­gisch sta­bil sind nach:
1.
ei­ner 15-tä­gi­gen In­ku­ba­ti­on in ver­schlos­se­nen Pa­ckun­gen bei 30 °C,
2.
ei­ner 7-tä­gi­gen In­ku­ba­ti­on in ver­schlos­se­nen Pa­ckun­gen bei 55 °C, oder
3.
der An­wen­dung ei­ner an­de­ren Me­tho­de, die zeigt, dass ei­ne ge­eig­ne­te Hit­ze­be­hand­lung durch­ge­führt wur­de;
d.
an­de­re Be­hand­lun­gen, die zu ei­ner min­des­tens gleich­wer­ti­gen Halt­bar­keit und Hy­gie­ni­sie­rung wie die un­ter Buch­sta­be a ge­nann­ten Be­hand­lun­gen füh­ren.

2 Milch darf vor der UHT-Be­hand­lung oder der Ste­ri­li­sa­ti­on ei­ner ein­ma­li­gen Pas­teu­ri­sa­ti­on un­ter­zo­gen wer­den.

3 Bei der Hit­ze­be­hand­lung von Roh­milch und von Milch­pro­duk­ten müs­sen die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 26 ein­ge­hal­ten so­wie die HAC­CP-ge­stütz­ten Ver­fah­ren be­rück­sich­tigt wer­den.

4 In Be­trie­ben, in de­nen Milch­pro­duk­te aus Roh­milch her­ge­stellt wer­den, muss mit ge­eig­ne­ten Ver­fah­ren si­cher­ge­stellt sein, dass die Le­bens­mit­tel­si­cher­heit je­der­zeit ge­währ­leis­tet ist.

5 Rahm gilt nur dann als ge­nuss­fer­tig, wenn er ei­ner Hit­ze­be­hand­lung nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 2 un­ter­zo­gen wor­den ist. An­de­re Be­hand­lun­gen sind zu­läs­sig, so­fern sie zu ei­ner min­des­tens gleich­wer­ti­gen Halt­bar­keit und Hy­gie­ni­sie­rung füh­ren wie die Hit­ze­be­hand­lung nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 2 Buch­sta­be a.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2429).

30 Die auf­ge­führ­ten Nor­men kön­nen kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.