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Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

vom 18. Dezember 1987 (Stand am 1. Januar 2022)

Art. 117

b. Feh­len ei­ner Rechts­wahl

 

1 Bei Feh­len ei­ner Rechts­wahl un­ter­steht der Ver­trag dem Recht des Staa­tes, mit dem er am engs­ten zu­sam­men­hängt.

2 Es wird ver­mu­tet, der engs­te Zu­sam­men­hang be­ste­he mit dem Staat, in dem die Par­tei, wel­che die cha­rak­te­ris­ti­sche Leis­tung er­brin­gen soll, ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt hat oder, wenn sie den Ver­trag auf­grund ei­ner be­ruf­li­chen oder ge­werb­li­chen Tä­tig­keit ge­schlos­sen hat, in dem sich ih­re Nie­der­las­sung be­fin­det.

3 Als cha­rak­te­ris­ti­sche Leis­tung gilt na­ment­lich:

a.
bei Ver­äus­se­rungs­ver­trä­gen die Leis­tung des Ver­äus­se­rers;
b.
bei Ge­brauchs­über­las­sungs­ver­trä­gen die Leis­tung der Par­tei, die ei­ne Sa­che oder ein Recht zum Ge­brauch über­lässt;
c.
bei Auf­trag, Werk­ver­trag und ähn­li­chen Dienst­leis­tungs­ver­trä­gen die Dienst­leis­tung;
d.
bei Ver­wah­rungs­ver­trä­gen die Leis­tung des Ver­wah­rers;
e.
bei Ga­ran­tie- oder Bürg­schafts­ver­trä­gen die Leis­tung des Ga­ran­ten oder des Bür­gen.