Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)

vom 18. Dezember 1987 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 165

VII. Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen

 

1 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen über ge­sell­schafts­recht­li­che An­sprü­che wer­den in der Schweiz an­er­kannt, wenn sie im Staat er­gan­gen sind:

a.
in dem die Ge­sell­schaft ih­ren Sitz hat, oder wenn sie dort an­er­kannt wer­den und der Be­klag­te sei­nen Wohn­sitz nicht in der Schweiz hat­te, oder
b.
in dem der Be­klag­te sei­nen Wohn­sitz oder sei­nen ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt hat.

2 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen über An­sprü­che aus öf­fent­li­cher Aus­ga­be von Be­tei­li­gungs­pa­pie­ren und An­lei­hen auf­grund von Pro­spek­ten, Zir­ku­la­ren und ähn­li­chen Be­kannt­ma­chun­gen wer­den in der Schweiz an­er­kannt, wenn sie im Staat er­gan­gen sind, in dem der Aus­ga­be­ort der Be­tei­li­gungs­pa­pie­re oder An­lei­hen liegt und der Be­klag­te sei­nen Wohn­sitz nicht in der Schweiz hat­te.

BGE

128 III 346 () from 7. Mai 2002
Regeste: Art. 154 f., Art. 16 IPRG; Haftungsdurchgriff im internationalen Verhältnis. Der Haftungsdurchgriff im internationalen Verhältnis untersteht dem auf die Gesellschaft anwendbaren Recht (Art. 154 f. IPRG; E. 3.1). Wenn das an sich anwendbare Recht nicht feststellbar ist, ist Schweizer Recht anzuwenden (Art. 16 Abs. 2 IPRG). Dies setzt aber voraus, dass der Richter zunächst versucht, durch eigene Bemühungen und unter Einbezug der Parteien das an sich anwendbare ausländische Recht zu ermitteln (Art. 16 Abs. 1 IPRG; E. 3.2).

 

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